Xing und LinkedIn sind die meist genutzten B2B Netzwerke in Deutschland.  Auch Kanzleien können die Netzwerke für sich und ihr Kanzleimarketing nutzen, indem sie ein Netzwerk aufbauen und Mandantenakquise betreiben. Ein Überblick über Xing und seine Vorteile für Kanzleien.

Wie funktioniert Xing?

Profil erstellen

Wie bei anderen sozialen Netzwerken auch, kann grundsätzlich jeder ein eigenes Xing Profil erstellen. Dieses Profil kann mit Inhalten wie Stärken, Angaben zu Interessen oder einem aussagekräftigen Bild gefüllt werden. Xing bietet zum einen die Möglichkeit ein Profil als Einzelperson anzulegen – der Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Anwalt vertritt dann als Person seine Kanzlei auf Xing. Zum anderen ist aber auch ein Unternehmensprofil möglich. Das Profil sollte in jedem Fall möglichst aussagekräftig gestaltet sein, um Besucher direkt anzusprechen und zu überzeugen.

Profil nutzen

Wenn das Profil angelegt ist, geht es darum Kontakte zu knüpfen und ein Netzwerk aufzubauen. Hierfür ist es wichtig, regelmäßig bei Xing aktiv zu sein und beispielsweise auch eigene Beiträge zu veröffentlichen.

Basis- oder Premium Mitgliedschaft

Wer sich auf Xing registriert hat die Wahl zwischen einer kostenlosen Basis-Mitgliedschaft und einer Premium-Mitgliedschaft, die ab 6,35 Euro im Monat erhältlich ist. Die Premium-Mitgliedschaft umfasst folgende zusätzliche Vorteile:

  • Die Besucher der eigenen Profilseite (des „Schaufensters“) sind sichtbar und können direkt kontaktiert werden. So kann man direkt mit Personen in Kontakt treten, die am eigenen Profil Interesse gezeigt haben.
  • Auch Nicht-Kontakten können persönliche Nachrichten zugesendet werden
  • Es gibt erweiterte Suchmöglichkeiten und auf dem eigenen Profil lassen sich mehr Informationen auf attraktivere Weise präsentieren
  • Ein Premium-Mitglied verfügt automatisch über ein werbefreies Profil.

Positionierung – das richtige Profil erstellen

Es ist ungemein wichtig, das eigene Xing Profil ansprechend und professionell zu gestalten. Nur so macht man auf potenzielle Mandanten einen seriösen und guten Eindruck. Bei der Gestaltung und Nutzung des Profils ist Folgendes zu beachten:

  • Foto
    Ein professionelles und sympathisches Foto im richtigen Format macht als Profilbild viel aus. Halbscharfe Urlaubsbilder sind etwas für andere private Netzwerke.
  • Expertise
    Das Xing-Profil sollte mit guten Texten und passenden Bildern so vollständig wie möglich befüllt werden. Durch die Darstellung der eigenen Expertise haben Kontakte es leichtet sich ein vollständiges Bild der Person und der dahinterstehenden Kanzlei zu machen. Unter „ich biete“ und „ich suche“ kann stichwortartig angegeben werden, wo die eigenen beruflichen Schwerpunkte liegen und welche Kontakte gesucht werden.
  • Zeit
    Wer ein Xing-Profil angelegt hat, sollte sich auch regelmäßig Zeit dafür nehmen. Dabei reicht schon ein regelmäßiger Rhythmus von 30 Minuten pro Woche. Man bleibt auf dem Laufenden, was im Netzwerk passiert und kann mit eigener Aktivität (Links, Likes etc.) für Sichtbarkeit sorgen.
  • Premium-Profil
    Es lohnt sich, ein wenig Geld in ein Premium-Profil zu investieren. So können die Netzwerkfunktionen vollumfänglich genutzt werden.
  • Aktualität
    Das Profil muss stets aktuelle gehalten werden. Veraltete Kontaktdaten und stille Profile machen keinen guten Eindruck. Durch ein aktuelles Profil wissen die Kontakte zudem immer, was gerade in der Kanzlei los ist.

Xing als Kanzlei nutzen

Xing eignet sich weniger für eine unmittelbare und schnelle Mandantenakquise. Hierfür sind Suchdienstprofile oder Beratungsplattformen da. Auch wer vornehmlich Privatpersonen als Mandanten hat, wird von diesen seltener über Xing gesucht und gefunden.

Das Business-Netzwerk eignet sich hingegen hervorragend, um geschäftlich geknüpfte Kontakte zu festigen und ggfs. als Mandat zu akquirieren. Wer also Mandanten im Unternehmens-Umfeld sucht, der kann mit Xing Erfolg haben.

Generell geht es bei der Mandantenakquise über Xing darum, mit potenziellen Mandanten virtuelle in Kontakt zu bleiben, um sie mittel- und langfristig als tatsächliche Mandanten gewinnen zu können. Durch die Vernetzung über Xing haben die geschäftlichen Kontakte die Kanzlei bei akutem Bedarf im besten Fall in Erinnerung und können einfach Kontakt aufnehmen.

Aufbau einer Community – Netzwerke ausbauen und pflegen

Bei beruflichen Netzwerken wie Xing geht es vor allem darum, sich mit vielen Kontakten zu vernetzen und eine Community aufzubauen. Dabei geht es weniger um private Kontakte, sondern um Personen, die im geschäftlichen Kontext getroffen werden. Wo auch immer man als Kanzleiinhaber auf Personen trifft, die als potenzielle Mandanten interessant sind, kann man sie auf Xing suchen, dort mit ihnen Kontakt aufnehmen und sich vernetzen. So geht der Kontakt nicht verloren, sondern kann im Gegenteil noch ausgebaut und vertieft werden.

Xing schlägt auch mögliche interessante Geschäftskontakte vor, die man anschließend direkt kontaktieren kann. Ein Kontakt kann somit auch zunächst im virtuellen Raum entstehen und später gegebenenfalls bei einem persönlichen Treffen gefestigt werden.

Kompetenzen in Xing-Gruppen zeigen

Ein wichtiger Teil von Xing sind die Xing-Gruppen. Nahezu jede Branche oder Region hat eine eigene Xing-Gruppe, in der sich die Teilnehmer über wichtige Themen austauschen. Als Kanzleiinhaber auf Xing ist es wichtig ebenfalls einer oder mehrerer Gruppen beizutreten. Bereits in der Vorstellrunde bietet sich die Möglichkeit, das eigene Angebot vorzustellen und auf sich aufmerksam zu machen. Anschließend kann in Diskussionen und mit Beiträgen das eigene Fachwissen weiter unter Beweis gestellt werden. Je aktiver, desto mehr neue Kontakte können geknüpft werden.

Do’s and Dont’s auf Xing

Wer Xing für die Mandantenakquise erfolgreich nutzen will, sollte sich auf jeden Fall an folgenden Do’s und Dont’s orientieren.

Do’s

  • Das Profil aktuell halten
  • Aktiv sein – liken, kommentieren, posten
  • Neue Kontakte anschreiben
  • Nachrichten zeitig beantworten
  • Profile von interessanten Personen besuchen
  • Xing-Kontakte zu Events einladen – zum Beispiel Vorträge

Dont’s

  • Bilder von Kindern, Essen etc. – Xing ist nicht Facebook
  • Zu oft posten (nicht mehr als 1x pro Tag)
  • Fehlerhafte Rechtschreibung
  • Spam-Kommentare
  • Plumpe Werbe-Versuche

Fazit

Xing ist für Kanzleien ein wichtiges soziales Netzwerk. Die Plattform eignet sich um geschäftliche Kontakte mit Kollegen und potenziellen Mandanten zu knüpfen und auch zu halten. Gleichzeitig kann die Kanzlei durch Beiträge und Kommentare ihr Fachwissen beweisen. Auch die eigene Kanzleihomepage kann auf Xing beworben werden. So werden mehr Kontakte und potenzielle Mandanten überzeugt und entscheiden sich letztendlich bei Bedarf für die Kanzlei.