Christian Solmecke, Rechtsanwalt und Partner der Kölner Medienrechtskanzlei WILDE BEUGER SOLMECKE, setzt nun seit geraumer Zeit auf einen ganz speziellen Kanal, Marketing zu betreiben. Denn der Rechtsanwalt hat einen eigenen Youtube Kanal, auf dem er regelmäßig Videos rund ums Thema Recht und Rechtsirrtümer hochlädt. Und das mit großem Erfolg, denn sein Kanal (Kanzei WBS) zählt mittlerweile über 720.000 Abonnenten. Das hat auch dazu beigetragen, dass Solmecke heute nicht mehr nur Rechtsanwalt ist, sondern ein regelrechter Medienexperte ist. Er wurde zur Marke und genießt nicht nur im Internet mediales Interesse. Auch TV- und Radiosender sowie Zeitungen berichten immer wieder über ihn. Das zieht auch Mandanten an Land.
Ohne mediale Präsenz geht es auch im Beraterberuf nicht mehr
Dass im heutigen Zeitalter fast nichts mehr ohne mediale Präsenz läuft, ist kein Geheimnis. Das gilt in gleichem Maße auch für den Beraterberuf, zu dem auch Rechtsanwälte und Steuerberater gehören. Wer sich also am Markt etablieren und auch künftig seine Position halten will, sollte sich in Sachen Werbung in eigener Sache Gedanken machen. Nach wie vor gibt es jedoch einige Kanzleien, die sich dieser Aufgabe nicht annehmen und fortfahren wie zuvor – denn so wird schließlich schon immer gearbeitet, wieso sollte man also etwas ändern? Genau hier sieht Solmecke den Denkfehler. Denn wer sich nicht flächendeckend digital positioniert, wird schnell von der Konkurrenz abgehängt.
Vom Blog bis hin zu den sozialen Netzwerken
Angefangen hat Alles zunächst 2007 mit Solmeckes eigenem online Blog. So legte er gewissermaßen den Grundstein für das, was noch kommen sollte. Gedacht war dieser Blog zunächst, um einen Irrtum im Radio über einen vermeintlichen internationalen Tauschring richtigzustellen. Der Beitrag ging viral, noch am selben Tag der Veröffentlichung klingelte das Telefon und das ZDF heute journal war am Hörer. Solmecke wurde um einen Kommentar für die Abendsendung gebeten. Seitdem wird er regelmäßig zu aktuellen rechtlichen Einschätzungen angefragt. Das hatte auch positive Folgen für sein berufliches Fortkommen als Rechtsanwalt. Am Tag nach der Richtigstellung hatte Solmecke alsdann die Möglichkeit live im Fernsehen zum Thema „Filesharing“ aufzuklären – und zwar in Form eines Streitgesprächs mit einem Anwalt aus der Musikindustrie. Solmecke berichtet: „Ich scheine mich nicht so schlecht geschlagen zu haben, denn am nächsten Tag überfluteten Mandatsanfragen unsere Kanzlei.“ Das bewies, wozu mediale Präsenz und Kommunikation über die Sozialen Medien fähig war.
Im Jahr 2010 folgte dann der Kanal auf Youtube. Wurden die Videos zu Beginn noch spontan und in unregelmäßigen Abständen hochgeladen, gibt es mittlerweile jeden Tag ein Video und klare Abläufe sowie Themen, die behandelt werden. Dies beanspruchte naturgemäß auch mehr Personal, wie Solmecke erzählt: „Für die Vorbereitung und Koordination der Drehthemen hatte ich zunächst eine Mitarbeiterin, inzwischen unterstützen mich meine zwei Vollzeit-Pressereferenten. Gedreht wird einmal alle 1-2 Wochen, in Zusammenarbeit mit professionellen Drehteams, die auch Videos schneiden, bearbeiten, bebildern und online stellen.“
Social Media und Mandantenakquise: Wie geht das?
Um noch mehr potentielle Mandanten zu erreichen und sich auf für jüngere Generationen interessanter zu machen, machte Solmecke 2017 auch ein Video zum Thema „20 Dinge, die Lehrer nicht dürfen“. Dieses wurde mittlerweile 2 Millionen mal geklickt. Welche Auswirkungen hat das Ganze nun auf Mandantenakquise und Kundengewinnung? „Wir messen sehr genau, wie viel Geschäft uns unsere Aktivitäten in den sozialen Netzen bringen. Im Abspann der Videos schalten wir eine Telefonnummer, die nur auf YouTube zu sehen ist. So kann leicht gemessen werden, wer nach dem Ansehen eines meiner YouTube-Videos bei uns anruft und gegebenenfalls Mandant wird“, berichtet er. Den Auswertungen zur Folge wurden durch die Videos auf Youtube schon mehrere Tausend neue Mandate an Land gezogen.
Auch wenn mediale Präsenz und Öffentlichkeitsarbeit viel Zeit und ein klares Konzept benötigen, so ist sich Solmecke dennoch sicher: Es lohnt sich! Wichtig dabei ist, dass sich der Aufbau einer derartigen Marke wie die des Christian Solmecke nicht über Nacht vollzieht. Und schon gar nicht über Kopie, wie er aus Erfahrung berichtet: „Eine Marke baut man nicht auf, in dem man andere kopiert, sondern indem man das tut, was man am besten kann.“ Denn nur so sehen Mandanten und potentielle Kunden, dass man voll und ganz hinter der Leistung steht, die man anbietet bzw. für die man wirbt. Das steigert auch die Authentizität. „Alles, was ich tue, mache ich einfach gern und aus eigener Motivation heraus“, sagt er.
Wie werde ich ein erfolgreicher Rechtsanwalt?
Doch nicht nur durchschlagende Motivation und digitale Anstrengungen sind Solmeckes Geheimrezept für Erfolg. Für ihn sind gleichermaßen Disziplin, Hartnäckigkeit und Geduld goldwert. „Wenn eine Sache nicht gleich funktioniert, nicht gleich aufgeben, sondern die nächste testen!.“ Denn nur so konnte der Rechtsanwalt zu dem werden, was er heute ist – Unternehmer, Berater, Journalist, Blogger, Youtuber und Allround-Marketing Experte.