Elon Musk vs. Mark Zuckerberg – X vs. Threads – Wer kann was?
In wenigen Stunden auf eine Millionen Nutzer, in fünf Tagen sogar mehr als hundert Millionen. So macht der Kurznachrichtendienst des Mutterkonzerns Meta in den letzten Wochen Schlagzeilen. Für ähnliche Erfolge hat X, damals noch Twitter, bis zu fünf Jahre gebraucht. Doch woher kommt dieser enorme Anfangserfolg? Hat Elon Musk dies durch seine Umstrukturierung von Twitter zu X das selbst zu verantworten? Lohnt sich für Sie das Marketing auf der Plattform des derzeitigen X-Konkurrenten Nr. 1? Diesen Fragen wollen wir in unserem neuen Artikel auf den Grund gehen.
Threads – Was genau ist das?
Threads gehört zum Meta-Universum von Mark Zuckerberg. Daher kann sich jeder Nutzer, wenn dieser ein Instagram Account besitzt, mit den gleichen Zugangsdaten bei dem neuen Kurznachrichtendienst Meta anmelden.
Der Name lässt sich aus der Logik dessen Bedeutung herleiten. Ein Thread bezeichnet einen digitalen Nachrichtenverlauf zu einem bestimmten Thema, wobei sich einzelne Nutzer beteiligen können. Hauptsächlich können Nutzer, ähnlich wie bei X Videos, Bilder und auf Zeichen begrenzte Texte veröffentlichen, Links teilen, Beiträge lesen und darauf antworten.
Nicht nur auf funktionaler Ebene ähneln sich die beiden Anbieter. Auch das Design weist Überschneidungen auf. So gibt es auch bei Threads den Haken, der einigen Nutzern nach der Verifizierung ihres Accounts auf ihrem Profil angezeigt wird. Zudem lassen sich auch bei Threads die Anzahl der Antworten und Likes einer Nachricht in einem Nachrichtenverlauf anzeigen.
10 Millionen Nutzer in sieben Stunden – Wie geht das?
Threads verzeichnet pro Woche eine Anzahl von ca. 100 Millionen aktiven Nutzern und das nur nach einigen Wochen auf dem Markt. Andere Anbieter haben Jahre gebraucht, um ähnliche Zahlen zu erreichen. Aktuell wird die App in Brasilien, Indien, den USA, Mexiko und Japan am meisten genutzt, mitunter aufgrund der Tatsache, dass Threads aus datenschutzrechtlichen Gründen in Europa (bisher) nur begrenzt nutzbar ist. Dazu aber weiter unten mehr.
Der Erfolg von Threads kam, trotz des momentanen Aufruhrs um Elon Musks Umstrukturierungsprojekt von Twitter, überraschend, hat man zu Beginn mit Registrierungszahlen gerechnet, die sich im unteren Millionenbereich bewegen.
Aus den eigenen Reihen heißt es dennoch, dass die Erfolgsquote von Threads auf die wachsende Unzufriedenheit der Nutzer mit der Umstrukturierung von Twitter zu X und dem Einfluss, den Musk auf die Plattform ausübt, zu tun hat.
Threads – Wie funktioniert die Twitter Alternative?
Wie bereits erwähnt, können sich Nutzer sich direkt mit ihrem Instagram-Account auf der App anmelden. Dabei wird sowohl die Biografie übernommen, als auch die Follower synchronisiert.
Prinzipiell geht es bei Threads darum, ähnlich wie bei X, dass Nutzer ihre Gedanken mit der Community teilen und auf die Veröffentlichungen anderer Nutzer reagieren können. Auch auf dieser Plattform gibt es die Möglichkeit einzustellen, wer auf die eigenen Threads antworten, bzw. generell interagieren kann.
Darüber hinaus gibt es weitere Einstellungen, die sich in dieser App vornehmen lassen. Nachfolgend eine Auswahl:
- Datenschutz-Einstellungen: Ähnlich wie bei Instagram wird man beim Erstellen des Profils gebeten, sich zu entscheiden, ob man ein privates oder öffentliches Profil eröffnen möchte. So können Sie kontrollieren, wer Ihre Beiträge sehen und interagieren kann.
Auch wenn viele dieser Einstellungen auf Instagram bereits vorgenommen wurden, müssen diese für Threads separat eingestellt werden. So kann eine höhere Sicherheit gewährleistet werden. Zu diesen Einstellungen gehören beispielsweise die Erlaubnis, Sie zu erwähnen, welche Threads stummgeschaltet werden sollen oder welche Follower Sie zulassen und welche nicht.
- Blockierte Nutzer: Nutzer, die bereits auf Instagram blockiert wurden, bleiben auch auf Threads blockiert. Die Liste der blockierten Threads muss über die Instagram-App bearbeitet werden.
- Pause: Die Threads-App enthält eine „Pause-Funktion“, wodurch die Bildschirmzeit von Nutzern verwaltet werden kann.
- Aufsicht: Wie auch bei Instagram, gilt die Aufsicht auch für Threads. Wurde die „Supervision“ bereits über den Meta family Center eingerichtet, dann werden die Aktivitäten über Threads automatisch einbezogen.
- Teilen: Durch die enge Kopplung von Facebook und Threads können Beiträge, die auf der einen Plattform geteilt werden sollen, so eingestellt werden, dass diese automatisch auch auf der jeweils anderen Plattform erscheinen, ohne dass die dazugehörige App extra bedient werden muss.
Threads – Vor- und Nachteile
Es gibt einige Eigenschaften, die es erlauben, dass Threads als Konkurrent zu Twitter gesehen wird. Zuallererst die Tatsache, dass die neue App Funktionen der beiden Social Media Giganten kombiniert. Durch diese Kombination profitiert Threads von Beginn an von einer hohen Benutzerdichte. Durch die Unterstützung durch Meta profitiert Threads in Abgrenzung zu beispielsweise Mastodon von einem großen Team an App-Entwicklern. Zudem existiert die bereits erwähnte Verknüpfung zu Instagram, wodurch Inhalte aus Threads auch direkt auf Instagram geteilt werden können.
Trotz dieser Vorteile gibt es auch Einschränkungen, die man bedenken sollte, wenn es um die Einrichtung eines Kontos bei Threads geht. Zuerst setzt dies das Verfügen über ein Instagram Konto voraus. Darüber hinaus existieren datenschutzrechtliche Bedenken, weshalb die App in EU-Staaten bisher nur eingeschränkt nutzbar ist. Dies bedeutet, dass Inhalte zwar angeschaut, allerdings aber weder geteilt noch geliked werden können. Im Gegensatz zu Twitter ist Threads algorithmusgesteuert, was sich vom chronologisch angelegten Twitter-Feed unterscheidet. Je nach Nutzerpräferenzen kann sich dies auf das Benutzererlebnis auswirken. Darüber hinaus fehlen bei Threads (noch) einige Einstellungen, die bei Twitter vorhanden sind. Dazu zählen beispielsweise Suchfunktionen oder Direktnachrichten.
Ist Ihre Zielgruppe auf der Plattform vertreten? Macht Marketing hier Sinn oder nicht?
Neue App- Neue Möglichkeiten? Oder ist diese neue App für Ihre Kanzlei oder Ihr Unternehmen nicht von Vorteil? Tatsächlich bietet Threads einige Möglichkeiten für Sie, Ihr Unternehmen zu vermarkten.
- Bindung zu Kunden: Wie mit anderen Social Media Netzwerken auch, können Sie Threads nutzen, um in engeren Kontakt mit Ihren Mandanten und Kunden zu treten. Es ermöglicht Ihnen exklusive Inhalte mit Ihrem Follower Pool zu teilen und Einblicke in Ihr Tagesgeschäft zu geben.
- Feedback und Support: Sie können die Plattform darüber hinaus nutzen, um Kundenfeedback einzuholen und Anfragen genereller Natur zu beantworten.
- Echtzeit-Kommunikation: Wie auch Twitter ermöglicht Threads die Echtzeit-Kommunikation mit Kunden und Mandanten. Dadurch können Sie aktuelle Angebote und Neuigkeiten teilen.
- Hashtags und Trends: Auch dies hat Twitter revolutioniert. Durch die Verwendung von Hashtags können Sie Ihre Sichtbarkeit erhöhen und Ihre Inhalte einer breiteren Zielgruppe zur Verfügung stellen.
- Multimedia-Inhalte: Auch Threads bietet die Möglichkeit, multimediale Inhalte zu teilen. Das Teilen von sowohl Bildern, als auch Videos erhöht die Aufmerksamkeit, die Ihrem Account entgegengebracht wird.
Fazit
Threads, die neue App des Mutterkonzerns Meta macht X Konkurrenz. Obwohl diese App erst seit kurzem auf dem Markt ist, verfügt sie bereits über konkurrenzfähige Nutzerzahlen. Sie verfügt über viele Funktionen, die Twitter bereits vorgemacht hat und steht bei einigen Dingen noch hinten an. Die App eignet sich durchaus für Sie zu Marketingzwecken, da sie zum einen über eine Verknüpfung zu Instagram verfügt und eine Cross- und Multimediale Marketingstrategie erlaubt. Dennoch ist der Erfolg von Threads mit Vorsicht zu genießen. Es bleibt abzuwarten, ob aufgrund der Sanierungsstrategie von Musk weitere Nutzer abwandern und zu Threads wechseln, oder sich der Hype, sollte es einer sein, von alleine wieder legt.