Steuerberater für Apotheken ist ein Netzwerk für auf Apotheken spezialisierte Steuerberater. Mit insgesamt 10 Standorten in Deutschland und mehr als 100 Experten bietet das Netzwerk Apothekern und Apothekerinnen Beratung und Unterstützung in allen Steuer-, Rechts- und Wirtschaftsfragen.
Herr Gernoth, der Apothekenmarkt befindet sich in einem starken Wandel. Unternehmen wie Doc Morris versuchen, den Markt zu verändern. Apotheken werden vermehrt im Filialgeschäft geführt und die Gesamtanzahl der Apotheken ist rückläufig. Warum spezialisieren Sie sich auf Apotheken?
Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir unser Know-how und unsere Erfahrung im Bereich der Heilberufe noch weiter nutzen können. Seit Jahrzehnten beraten wir erfolgreich Ärzte und Zahnärzte. Dabei haben wir zahlreiche Entwicklungen und Veränderungen der Branche wie z.B. die Gründung von MVZs miterlebt und dabei aktiv beraten. Die von Ihnen angesprochenen Veränderungen bei den Apotheken nehmen wir wahr, sehen darin aber keine Gefahr. Ähnlich wie bei den Ärzten wird es zu Veränderungen kommen, bei denen es Gewinner und auch Verlierer geben wird. Aus unserer Sicht ist es jedoch eine Chance für aktive und wirtschaftlich denkende Apotheker und Apothekerinnen. Wir beraten viele dieser aufstrebenden Apotheken und freuen uns, wie sie diese neuen Möglichkeiten aktiv nutzen. Die Branche ist hoch attraktiv.
Herr Gernoth, bitte erklären Sie uns kurz, was „Steuerberater für Apotheken“ ist?
Steuerberater für Apotheken ist ein Netzwerk für Kanzleien mit Steuerberatern, Rechtsanwälten und Wirtschaftsberatern, die sich auf Apotheken spezialisiert haben. Ganz wichtig dabei ist, dass wir ausschließlich aus Kanzleien bestehen. Klassische Betriebsberater, Apothekenvermittler oder Pharmavertreter werden nicht ins Netzwerk aufgenommen.
Neben dieser klaren Positionierung als Spezialisten und dem Ausbau der Marke geht es bei Steuerberater für Apotheken vor allem um die Gewinnung von Apotheken als neue Mandanten.
Apotheken unterliegen, im Vergleich zu anderen Gewerbe-, bzw. Unternehmensformen, nicht nur den klassischen Wirtschafts- und Steuerrechten, sondern müssen sich darüber hinaus an weitere Ordnungsrahmen halten. Apotheker und Apothekerinnen und insbesondere Apothekeninhaber sind von zahlreichen Eingriffen wirtschaftlicher als auch steuerlicher Natur auf Seiten des Gesetzgebers betroffen. Eine große Rolle spielt hierbei sicher auch die dynamische Entwicklung des Apothekenmarktes, die Inhaber nicht selten vor große Herausforderungen stellt. Diese Herausforderungen können sowohl personeller und finanziell-wirtschaftlicher als auch rechtlicher Natur sein. Umso wichtiger erscheint vor diesem Hintergrund die fachliche Expertise aller Netzwerkpartner, denn nur so wird eine professionelle, branchenspezialisierte Steuerberatung möglich.
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Sie verfügen über mehr als 35 Jahre Erfahrung und führen mit 2 Partnern sehr erfolgreich Ihre Kanzlei. Warum sind Sie Teil des Netzwerks geworden?
Als ehemaliger Mitarbeiter der Finanzverwaltung habe ich mich für die Selbständigkeit als Steuerberater entschieden. Ich wollte etwas unternehmerisch gestalten und eine Kanzlei aufbauen. Bei allem Erfolg, den wir dabei haben, ist mir stets aufgefallen, dass für das Wachstum der Kanzlei die fachliche Expertise eine Grundlage ist. Um aber einen richtigen Schritt nach vorne zu gehen, benötigt es mehr.
Und was ist das?
Als Steuerberater sind wir darauf getrimmt worden, fachlich einwandfrei zu arbeiten. Was in der Ausbildung aber fehlt, egal welchen Weg man zum Steuerberaterexamen eingeschlagen hat, ist die unternehmerische Perspektive. Meiner Meinung nach funktioniert das im Bereich Kanzlei- und Mitarbeiterführung nach ein paar Jahren bei den meisten Kanzleien ganz gut. Aber in den Bereichen Marketing und Vertrieb beschränken sich Steuerberater häufig auf Stellenanzeigen oder die Veröffentlichung einer Anzeige zum Firmenjubiläum eines Mandanten. Eine Vertriebsstrategie oder gar einen Marketingjahresplan kennen Kanzleien nicht. Wenn Sie das einem Unternehmer sagen, wird der nur müde lachen und sie fragen, wie sie ihn unternehmerisch beraten wollen.
Wie hilft Steuerberater für Apotheken dabei?
Wir haben bei Steuerberater für Apotheken in Stuttgart eine Zentrale, in der das Team von DONGUS HOSPACH PARTNER mit 7 Personen alle Aufgaben übernimmt. Auf Basis der definierten Strategie wird z.B. für jedes Jahr ein Marketingplan ausgearbeitet, indem die Ziele formuliert und die dazu passenden Maßnahmen gesetzt werden. Hierbei wird sehr darauf geachtet, dass alle Maßnahmen in einem sinnvollen Zusammenhang stehen und sich gegenseitig unterstützen. So haben wir nicht nur eine Vielzahl an kontinuierlichen Aktionen, sondern erzeugen Synergieeffekte über alle Kanäle hinweg. Ingesamt basiert das Konzept aus mehr als 10 Bausteinen. Die für mich wichtigsten Bestandteile sind die Internetseite, das Call Center, die Veröffentlichungen, die Mailings und die Seminare.
Das hört sich nach viel Arbeit und aber auch Know-how an. Was müssen Sie als Steuerberater dabei übernehmen?
Ja, da steckt auf jeden Fall eine Menge Arbeit dahinter. Das Gute daran ist aber, dass alle Kanzleien, die am Netzwerk teilnehmen, nur in 2 Punkten aktiv mitwirken und das auch nur zu einem kleinen Teil.
Für die Veröffentlichungen werden alle Mitglieder regelmäßig um Ideen und Themenvorschläge gebeten. Der Aufwand ist allerdings sehr gering. Aus dem täglichen Kontakt mit den Apotheken kennt man die Themen und Nöte mit denen sich die Apotheker und Apothekerinnen beschäftigen. Zusätzlich beschäftigen wir uns aktiv mit der Branche, lesen deren Fachzeitschriften oder Kammermeldungen, um immer auf dem Laufenden zu sein und den Apotheken auf Augenhöhe begegnen zu können. Meine Aufgabe besteht nun ausschließlich darin, an DONGUS HOSPACH PARTNER die Informationen als Stichworte und/oder Zeitungsartikel weiterzugeben. In der Zentrale werden alle Informationen gesammelt und von den Redakteuren entsprechend verarbeitet. Am Ende bekomme ich einen fertigen Artikel, der auf der Internetseite oder in den Fachmedien der Branche veröffentlich wird.
Ähnlich verhält es sich bei den Seminaren. In den regelmäßigen Meetings mit DONGUS HOSPACH PARTNER und den Kollegen der anderen Kanzleien werden die möglichen Themen und Inhalte für die Seminare abgestimmt. Im nächsten Schritt erstellt DONGUS HOSPACH PARTNER alle Inhalte und baut die entsprechenden Präsentationen auf. Zusätzlich werden alle Workshops bei den Kammern akkreditiert, so dass die Apotheker und Apothekerinnen durch die Teilnahme am Seminar Weiterbildungspunkte erhalten. Die komplette Vermarktung der Seminare inkl. der damit verbundenen Anfragen der Apotheker wird durch die Zentrale übernommen. Meine Aufgabe besteht darin, der Referent des Seminars zu sein. Als Steuerberater und Experte für Apotheken präsentiere ich die Inhalte und gehe auf die Fragen der Teilnehmer ein. So gelingt es mir in 90 Minuten einen direkten Draht zu den Apothekern und Apothekerinnen aufzubauen und meine Expertise in der Beratung darzustellen. Mit diesem Modell ist es mir letztes Jahr gelungen, mehr als 20 Seminare durchzuführen und etliche Apotheken für uns zu begeistern.
Wir sind eine Kanzlei mit mehr als 25 Mitarbeitern, aber ohne das Netzwerk „Steuerberater für Apotheken“ und die damit verbundenen Services wäre die Anzahl und die professionelle Umsetzung für uns niemals möglich gewesen.
Lohnt sich der Einsatz für Sie?
Ja, definitiv. Für uns ist das Netzwerk mit allen Services zur Positionierung als Spezialist und zur Gewinnung von neuen Mandanten ein absoluter Zugewinn. Uns gelingt es regelmäßig die Anfragen, die wir aus der Zentrale erhalten, zu Mandanten zu machen. Zusätzlich sind, wie bereits erwähnt, die Seminare für uns eine ideale Plattform, um in den Kontakt mit neuen Apotheken zu kommen. Auch aus diesen Kontakten erzielen wir regelmäßig neue Aufträge für die Kanzlei.
Neben der Mandantsgewinnung finde ich die enge und kollegiale Zusammenarbeit aller Kanzleien als einen großen Vorteil. So erarbeiten wir auf Basis von Vorschlägen z.B. neue Tools, die wir im Beratungsalltag nutzen können oder unterstützen uns ggf. auch bei personellen Engpässen.
Herr Gernoth, ich danke Ihnen für das Interview.
Kurzportrait Hubert Gernoth
Hubert Gernoth hat seine Karriere im gehobenen Dienst der Finanzverwaltung begonnen und die Beamtenfachhochschule in Herrsching besucht. Als Dipl.-Finanzwirt (FH) war er in der Folge am Finanzamt München im Fachbereich Körperschaften tätig. 6 Jahre später vollzog er den Schritt in die Selbständigkeit und gründete die erste Kanzlei. Heute gibt es insgesamt 3 Kanzleien mit einer interdisziplinären Ausrichtung und klaren Branchenspezialisierungen. So trägt Hubert Gernoth u.a. seit mehr als 10 Jahren den Titel „Fachberater für den Heilberufbereich (IFU/ISM gGmbH)“. www.gernoth.de