Praktisch alle Printzeitungen verzeichnen einen Rückgang der Auflagen. Printmedien stellen offensichtlich für die meisten Menschen nicht mehr die primäre Informationsquelle dar. Doch wie sieht es mit gedruckten Stellenanzeigen in Zeitungen aus? Sind sie für Kanzleien noch sinnvoll oder sollte der Fokus bei der Mitarbeitergewinnung lieber auf anderen Kanälen liegen?
Vorteile der klassischen Stellenanzeige
Zeitungen waren für Unternehmen bei der Schaltung von Stellenanzeigen viele Jahre und Jahrzehnte das Maß aller Dinge – schlichtweg, weil es kaum Alternativen gab. Heute surfen fast 100% der 14- bis 49-Jährigen täglich im Internet und Onlinestellenanzeigen sind zur Normalität geworden. Print scheint beim Leser out zu sein. Es gibt jedoch einige wenige Vorteile von klassischen Stellenanzeigen in Zeitungen gegenüber Onlineanzeigen.
- Werbewirkung
Die Werbewirkung von gedruckten Stellenanzeigen geht über den direkten Bewerberkreis hinaus. Gerade wenn es sich um renommierte Zeitungen handelt erhöht die Kanzlei ihre Bekanntheit. Gleichzeitig stärkt sie ihre Marke und stellt sich als attraktiven Arbeitgeber dar. - Zielgruppen
Auch wenn sehr viele Menschen regelmäßig das Internet nutzen, so erreicht man über Onlineanzeigen dennoch nicht jede Zielgruppe. Gerade ältere Generationen sind möglicherweise weniger internetaffin, können aber durchaus wertvolle Mitarbeiter für die Kanzlei sein.
Vorteile anderer Kanäle
Auch wenn klassische Stellenanzeigen nicht völlig nutzlos geworden sind, können andere Recruiting-Kanäle mit mehr Vorteilen aufwarten. Gerade Onlinejobbörsen genießen große Beliebtheit, aber auch Business-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn kommen bei der Mitarbeitergewinnung in Kanzleien zum Einsatz. Das liegt unter anderem an folgenden Vorteilen:
- Reichweite
Seiten und Portale im Internet sind weder zeitlich noch regional beschränkt. Es können somit deutlich mehr Menschen und damit potenzielle Bewerbererreicht werden. - Flexibilität
Onlineanzeigen und Anzeigen in sozialen Netzwerken sind deutlich flexibler. Sie lassen sich jederzeit schalten, anders als bei klassischen Stellenanzeigen, die an einen festen Veröffentlichungstermin gebunden sind. - Kosten
Stellenanzeigen im Internet können mitunter deutlich kostengünstiger sein. Anzeigen in Business-Netzwerken lassen sich sogar kostenlos auf dem eigenen Profil schalten.
Kosten für klassische Stellenanzeigen
Gerade in großen Tageszeitungen ist das Schalten von Stellenanzeigen oft sehr teuer. Für kleinere Kanzleien ist eine Anzeige in einer überregionalen Zeitung jedoch gar nicht notwendig. Sie sollten Print-Anzeigen besser in regionalen Tageszeitungen und Fachzeitschriften veröffentlichen. So haben sie geringere Streuverluste bei der Mitarbeitersuche und die Kosten sind tragbarer. Überregionale Zeitungen berechnen für Stellanzeigen mit circa 20 Quadratzentimetern schnell einen hohen fünfstelligen Betrag. Bei regionalen Zeitungen belaufen sich die Kosten für eine Anzeige derselben Größe meist auf einen dreistelligen Betrag.
Fazit
Wer heute einen Job sucht, schaut nur noch selten in Printzeitungen nach einem Angebot. Die meisten Menschen haben im Zuge der Digitalisierung ihre Suche von Printmedien ins Internet verlagert. Über Onlinebörsen und Business-Netzwerke können Unternehmen kostengünstig viele potenzielle Mitarbeiter erreichen. Kanzleien sollten Printanzeigen daher höchstens als Zusatzoption in Betracht ziehen. Regionale Zeitungen oder auch Fach- und Branchenzeitschriften können bei der Ausschreibung kleinerer Aushilfs-, Neben- oder Teilzeitjobs genutzt werden. Überregionale Zeitungen und Zeitschriften sind daher für kleinere Kanzleien oft ungeeignet, da viele Leser zu weit weg wohnen, um als Bewerber in Frage zu kommen.