Social Media-Aktivitäten gehören heute bereits für viel viele Unternehmen zum Standard. Plattformen wie Facebook, Twitter oder Instagram werden von Unternehmern und deren Mitarbeitern genutzt, um kontinuierlich und zielgruppendirekt über das Unternehmen und dessen Leistungen und Produkte zu informieren. Für einen einwandfreien und nutzenbringenden Einsatz, speziell in kritischen Unternehmenszeiten ist daher ein verbindlicher Ordnungsrahmen erforderlich.
Der Aufbau von Richtlinien und Strukturen für alle Social Media-Aktivitäten soll dazu führen, dass die Kommunikation so abgestimmt ist, dass die Unternehmensstrategie und alle Organisationeinheiten, Prozesse und Personen sinnvoll mit einander verknüpft werden.
Die Abbildung zeigt, dass Social Media Ecosystem mit seinen zwei zentralen Anspruchsgruppen für die Unternehmenskommunikation. Unter dem Begriff SOCIAL BUSINESS werden alle Kommunikations- und Interaktionsmaßnahmen zusammengefasst, die einen externen Ansprechpartner z.B. Kunden, Investoren, potentielle Bewerber etc. haben. SOCIAL ENTERPRISE beinhaltet alle nach innen gerichteten Maßnahmen wie z.B. die Kommunikation an Mitarbeiter und Management.
Social Media Ecosystem
Alle Social Media Planungen und Maßnahmen für die beiden Hauptanspruchsgruppen müssen sowohl in Einklang mit der Unternehmensstrategie stehen wie auch entsprechend regelkonform auf den Ordnungsrahmen und das Risikomanagement abgestimmt sein.
Speziell in kritischen Unternehmenssituationen wie z.B. einer Sanierung ist es von großer Bedeutung die Kommunikation exakt auf die Unternehmensstrategie abzustimmen, und klare Regelungen für alle Beteiligten zu haben. Wahrscheinlich ist gut vorstellbar wie schnell eine unbedachte Äußerung über die Social Media Kanäle wie z.B. „Achtung wir können aktuell nicht liefern, da wir keine neue Waren bekommen.“ sich negativ auswirken kann. Im Falle einer Sanierung kann daraus eventuell der Rückschluss gezogen werden, dass das Unternehmen nicht handlungs- und eventuell sogar zahlungsunfähig ist. Für Lieferanten, Banken und Investoren kann das ein negatives Signal sein und das Unternehmen somit noch stärker unter Druck bringen.
Das Internet aus diesem Grund zu meiden, ist aber keine Lösung. Vielmehr ist der bewusste Umgang mit den potentiellen Risiken wichtig. Schließlich entstehen durch das Internet keine neuen Risiken, sondern nur die Verbreitungsgeschwindigkeit und der Umfang eines potentiellen Risikos steigen. Zu dem haben zahlreiche Studien gezeigt, dass Social Media nachweislich einen Beitrag zur Wertsteigerung des Unternehmens liefert. Speziell die Möglichkeiten zur aktiven Einflussnahme oder im Rahmen des Recruitings sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren zu können, sind Chancen auf die Unternehmen nicht verzichten sollten.
4 Praxistipps speziell für kleinere Unternehmen und deren Mitarbeitern:
Definition einer klaren Strategie und Verantwortlichkeit für Social Media.
Wer ist der Social Media Manager, warum Social Media, welche Ziele und über welchen Kanal wird kommuniziert – alles in Abstimmung mit den Unternehmenszielen.
Berufliche vs. private Nutzung
Klare Regelungen treffen, wer darf wann das Internet zu welchem Zweck in der Firma nutzen?
Transparenz
Glaubwürdigkeit ist Trumpf im Netz und basiert u.a. auf Transparenz, daher immer klar kennzeichnen wer und in welchem Auftrag kommuniziert.
Gesetzliche Regelungen beachten.
Neben Copyright und Markenrechten ist bei der Veröffentlichung von Inhalten vor allem auch auf Datenschutz zu achten.