Sie sind Experte für Zahlen, Fakten und Finanzen, aber haben Sie auch das Potenzial von Facebook als Marketingplattform erkannt? In einer Welt, in der Social Media immer wichtiger wird, kann Facebook ein mächtiges Werkzeug sein, um Ihre Steuerkanzlei zu fördern und mehr Kunden zu gewinnen. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, wie genau Sie sich die Eigenheiten von Facebook zum Vorteil machen, um Ihre Steuerkanzlei besser zu vernetzen. 

Facebook als Marketingplattform nutzen – Warum?

  • Weiterempfehlung in Sekundenschnelle 

Wie häufig Sie als Steuerberater von Ihren  Mandanten weiterempfohlen werden, ist limitiert. Nämlich genau auf die Anzahl von Mandanten, die sich in Ihrem Kundenkreis befinden. Wenn Sie davon dann noch etwa 40% abziehen, weil ja auch nicht jeder eine persönliche Empfehlung ausspricht, dann bleiben Ihnen erwartungsgemäß nicht mehr allzu viele übrig. Um also auch selbst in Sachen Vermarktung Hand anzulegen, müssen Sie aktiver werden. 

Zum Beispiel, indem Sie sich Social Media bzw. Facebook-Marketing zu Nutze machen. Durch den Einsatz von Facebook gewinnen Sie eine deutlich größere Reichweite und die Möglichkeit, mit Menschen locker, aber dauerhaft in Kontakt zu treten und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

  • Persönliche Weiterempfehlung – besser geht’s nicht! Echt nicht? 

Eine weit verbreitete Meinung ist die, dass eine persönliche Weiterempfehlung nicht zu übertreffen sei, auf Facebook suche niemand nach Steuerberatern. Das mag vielleicht vor einigen Jahren noch der Fall gewesen sein, doch das Informations- und Empfehlungsverhalten der Menschen hat sich mit der Zeit gewandelt. Die erste Adresse, wenn es darum geht, eine kompetente Steuerberatung ausfindig zu machen, ist das Internet. Nach Konsultation der Website und vor allem auch weiteren Unternehmenskanälen, wo wir wieder beim Thema Facebook wären, entscheidet sich der Suchende für oder gegen das In-Kontakt-Treten mit Ihrer Kanzlei. Selbst wenn Sie durch persönliche Weiterempfehlung auf dem Radar eines potenziellen Mandanten gelandet sind, wird dieser Ihre Kanzlei einem zweiten Professionalitätstest unterziehen. Dafür wird das Internet zu Rate gezogen.  Ein überzeugendes Gesamtpaket hat also die mündliche, persönliche Empfehlung abgelöst.

Mitarbeiter Marketing 

Das Aushängeschild von Facebook ist wohl das Mitarbeiter Marketing. Sie können auf Facebook Ihre Aktivitäten, Tipps und News in lockerer Form veröffentlichen und sich somit als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Zugegeben unterscheidet sich der Content auf Facebook maßgeblich von dem, der auf professionellen Netzwerken wie XING oder LinkedIn veröffentlicht wird, allerdings lassen sich auf Facebook, mit dem Einsatz von etwas Geduld auch potenzielle Kandidaten für Ihre Kanzlei finden. Facebook kann einem oft einen groben Einblick in besuchte Bildungseinrichtungen, Abschlüsse, sowie berufliche Interessen verschaffen. Nicht zuletzt muss die persönliche Komponente auch irgendwie ein Faktor in der Personalakquise sein. Auf Facebook können Sie Rückschlüsse ziehen, wie sich eine Person in der Öffentlichkeit preisgibt und ob dies auf professionelle oder weniger professionelle Weise geschieht. 

Auch können Sie via Facebook mehr Bewerbungen erhalten, da Sie eine lokale Umkreissuche veranlassen,  und Ihre Stellenausschreibung in einer bestimmten Altersgruppe einblenden lassen können. 

Kosten 

Ein weiterer großer Pluspunkt der Social Media Plattform Facebook ist die Tatsache, dass prinzipiell kein finanzieller Aufwand besteht, zumindest, was das Erstellen eines Kontos betrifft. Es gibt keine Mitgliedschaftsgebühren oder so etwas dergleichen. Anders sieht dies natürlich aus, wenn Sie jemanden professionelles einstellen möchten, um Ihr Social Media Marketing zu verwalten. Dann beziehen sich die Kosten aber weniger auf die Plattform Facebook selbst, sondern sind eher Teil Ihrer Kanzleiinternen Personalabteilung. 

Tipps zur Nutzung 

Wenn Sie sich dafür entschieden haben, Facebook als Marketingplattform zu verwenden, dann folgt der meist etwas schwierigere Teil. Dieser nennt sich Inhalt.  Sie müssen sich darüber klar werden, was Ihr Content sein soll, was dabei Ihre zentralen Themen sein sollen, in welchem Turnus gewisse Beiträge veröffentlicht werden sollen, welche Sprache Sie beim Verfassen Ihrer Beiträge verwenden etc. 

Machen Sie sich hierfür bewusst, dass es sich bei Facebook primär um ein Unterhaltungsmedium handelt und kein Informationskanal für steuerliche Gesetzesänderungen ist. Lange Beiträge darüber, warum es in welchem Jahr welche gesetzlichen Änderungen bezüglich welcher  steuerlichen Regelungen gab und am besten noch auf welche gesetzliche Grundlage sich diese stützen, sind hier fehl am Platz. Sie müssen versuchen, Ihre Kanzlei zu vermenschlichen. Kreieren Sie kurze Beiträge mit Fotos und weiterführenden Links. Informieren Sie über Seminarbesuche, die letzte bestandene Prüfung, die Weihnachtsfeier oder das soziale Engagement Ihrer Kanzlei. So präsentieren Sie sich als mitarbeiterfreundliche Steuerkanzlei, was nicht zuletzt einen potenziellen Mandanten darauf schließen lässt, dass er gerne von Ihnen beraten werden würde.

Zeitaufwand 

Facebook ist ein „Nebenbei-Medium“. Wenn Sie sich bei jeder Meldung überlegen,  ob sie auch für jeden wirklich interessant ist, werden Sie verzweifeln.. Es ist eher eine Einstellungsfrage und die Bereitschaft, diesen Kanal so wie E-Mail und Telefon in die alltägliche Kommunikation einzubinden. 

Datenmissbrauch 

Auch in Kreisen der Steuerberatung kommt Facebook nicht ungeschoren davon. Es gibt Bedenken des Datenmissbrauchs und die Angst vor der ungewollten Weitergabe persönlicher und sensibler Daten. Daher bleibt die Entscheidung, ob man Facebook als aktives Marketing-Tool nutzen möchte oder nicht, jedem selbst überlassen.

Vor- und Nachteile der Facebook-Nutzung 

Vorteile 

  • Große Reichweite 
  • Kein zusätzlicher Kostenaufwand 
  • Unkomplizierte Verwaltung und einfache Pflege 
  • Starke Interaktivität 
  • Hohe Verweildauer von Usern 

Nachteile 

  • Nicht alle Zielgruppen werden erreicht 
  • Über Google nicht so gut auffindbar im Hinblick auf SEO 
  • Spam-Risiko 
  • Datenschutz-Risiko 

Fazit 

Facebook ist zwar in erster Linie eine Unterhaltungsplattform, kann für Sie als Steuerberater allerdings erhebliche Vorteile bieten, wenn Sie sich entscheiden, es als aktives Marketing-Portal zu nutzen. Wie Sie sich auf Facebook präsentieren sollten, um möglichst viele Menschen zu erreichen und anzusprechen, variiert von anderen Portalen. Mit Facebook bewegen Sie sich eher in der persönlichen Sphäre potenzieller Mandanten und sollten auch dementsprechend passenden Content kreieren. Facebook als Marketing-Tool zu nutzen bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich, denen Sie sich bewusst sein sollten.