Die Arbeitswelt befindet sich im ständigen Wandel, und dieser betrifft nicht nur die Arbeitsweisen und Anforderungen an Unternehmen, sondern auch die Art und Weise, wie neue Talente gewonnen werden. Für Kanzleien, die in einem wettbewerbsintensiven Umfeld agieren und auf hochqualifizierte Fachkräfte angewiesen sind, wird es immer entscheidender, sich auf die sich wandelnden Recruiting-Trends vorzubereiten. Die Herausforderungen, die sich durch technologische Innovationen, neue Arbeitsmarktbedingungen und sich verändernde Erwartungen der Kandidaten ergeben, müssen erkannt und aktiv adressiert werden. Die Recruiting Trends für 2025 zeichnen eine klare Richtung vor, die Kanzleien frühzeitig erkennen und in ihre Strategien integrieren sollten.

Künstliche Intelligenz im Recruiting in 2025: Effizienz und Fairness

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bereits in vielen Branchen etabliert, und auch im Recruiting wird sie eine immer größere Rolle spielen. 2025 wird KI nicht nur bei der Lebenslaufanalyse oder der Erstellung von Stellenanzeigen eine zentrale Rolle spielen, sondern auch dabei, den Cultural Fit von Kandidaten zu bewerten. Kanzleien müssen lernen, wie sie KI effektiv einsetzen, um den Auswahlprozess zu optimieren, die richtigen Talente schneller zu identifizieren und gleichzeitig Bias (Vorurteile) zu minimieren.

Die Implementierung von KI-Tools erfordert, dass Kanzleien nicht nur technologische Lösungen verstehen, sondern auch die ethischen Aspekte der künstlichen Intelligenz berücksichtigen. Insbesondere das Thema Diversität und Inklusion muss dabei im Vordergrund stehen. Wenn KI in der Rekrutierung eingesetzt wird, muss darauf geachtet werden, dass die Algorithmen fair und unvoreingenommen sind. Kanzleien sollten daher von Anfang an sicherstellen, dass die eingesetzten KI-Tools keine bestehenden Biases verstärken, sondern dazu beitragen, vielfältige und qualifizierte Kandidaten zu identifizieren.

Die Employee Experience als Recruiting-Faktor

Die Bedeutung der sogenannten „Employee Experience“ wächst zunehmend. Während Unternehmen traditionell die Candidate Journey, also den Prozess von der Bewerbung bis zur Einstellung, optimiert haben, rückt nun das gesamte Erlebnis von Mitarbeitenden in den Fokus. Für Kanzleien bedeutet dies, dass der Rekrutierungsprozess nicht nur effizient und schnell gestaltet werden sollte, sondern auch eine authentische und positive Arbeitgebermarke kommunizieren muss. Dies beginnt bereits im ersten Kontakt mit dem Kandidat und setzt sich bis zum Onboarding fort.

In einer zunehmend transparenten Arbeitswelt legen Talente großen Wert auf authentische Kommunikation, ein klares Werteverständnis und die Frage, wie die Kanzlei ihre Mitarbeitenden unterstützt. Besonders für junge Jurist, die sich für eine Kanzlei entscheiden, spielen neben dem Gehalt auch Faktoren wie Work-Life-Balance, Möglichkeiten zur Weiterbildung und eine positive Unternehmenskultur eine zentrale Rolle. Kanzleien, die es verstehen, ihre Werte und die Atmosphäre vor und während des Recruiting-Prozesses authentisch zu transportieren, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Hybrides Arbeiten und Remote-Work als Standard in 2025

Die Pandemie hat der Arbeitswelt gezeigt, dass flexibles Arbeiten durchaus möglich ist, und viele Talente bevorzugen mittlerweile hybride oder remote Arbeitsmodelle. 2025 wird Remote-Arbeit für viele Berufe, auch in der Rechtsberatung, der Standard sein. Auch für Kanzleien eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten, Talente unabhängig von deren geografischer Lage zu rekrutieren.

Die Herausforderung für Kanzleien besteht darin, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die sowohl remote als auch vor Ort produktiv und kollaborativ funktioniert. Eine klare Kommunikation, die richtige technische Ausstattung und eine Unternehmenskultur, die Teamarbeit und Vertrauen fördert, sind dabei unerlässlich. Kanzleien müssen ihre Recruiting-Strategien dahingehend anpassen, dass sie Talente nicht nur vor Ort, sondern auch remote erreichen und binden können.

Diversity, Equity und Inclusion (DEI): Eine strategische Priorität

Diversity, Equity und Inclusion (DEI) sind nicht nur gesellschaftliche Themen, sondern auch entscheidend für den Erfolg im Recruiting. Ein diverses Team ist nicht nur ein Vorteil im Hinblick auf gesellschaftliche Verantwortung, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil. Kanzleien, die Diversität und Inklusion aktiv fördern, können nicht nur den Erwartungen ihrer Bewerber:innen gerecht werden, sondern auch von einer breiteren Perspektivenvielfalt profitieren.

Im Jahr 2025 wird es für Kanzleien entscheidend sein, DEI als strategische Priorität zu verstehen und gezielt in die übergeordnete Recruiting-Strategie zu integrieren. Das bedeutet, dass DEI nicht als isolierte Maßnahme betrachtet werden sollte, sondern als Kernbestandteil des gesamten Personalgewinnungsprozesses – von der Formulierung der Stellenausschreibungen bis hin zur Gestaltung der internen Unternehmenskultur. Kanzleien müssen ihre Prozesse dahingehend überprüfen, ob sie potenzielle Barrieren für diverse Kandidat:innen beseitigen und sicherstellen, dass alle Bewerber:innen eine faire Chance erhalten.

Dies erfordert sowohl konkrete Maßnahmen in der Rekrutierungsphase als auch eine nachhaltige Umsetzung innerhalb der Teams. Der Fokus sollte dabei nicht nur auf Gender und ethnischer Herkunft liegen, sondern auch auf Aspekten wie Generationenvielfalt und Neurodiversität. Transparente Kommunikation darüber, wie Diversität und Inklusion gefördert werden, ist essenziell, um Vertrauen zu schaffen und Talente zu gewinnen, die sich mit den Unternehmenswerten identifizieren. Kanzleien, die DEI konsequent in ihre Strategie integrieren, können langfristig nicht nur eine stärkere Arbeitgebermarke aufbauen, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig sichern.

Skill-basiertes Recruiting: Abkehr von fixen Anforderungen

Eine der bedeutendsten Entwicklungen im Recruiting ist der Übergang zu einem stärker skill-basierten Ansatz. Anstatt Kandidat nach formellen Qualifikationen und Abschlüssen zu bewerten, setzen immer mehr Unternehmen, einschließlich Kanzleien, auf die Fähigkeiten und Kompetenzen der Bewerber. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels besonders wichtig. Kanzleien müssen sich bewusst sein, dass die besten Talente nicht immer den klassischen akademischen Weg gegangen sind, aber dennoch die erforderlichen Fähigkeiten mitbringen.

Die Einführung von Kompetenzbewertungstools ist eine Möglichkeit, die richtigen Talente zu finden und gleichzeitig den Auswahlprozess zu entbürokratisieren. Für Kanzleien bedeutet dies, dass sie ihre bisherigen Anforderungen und Selektionskriterien kritisch hinterfragen und ihre Recruiting-Strategien auf die Suche nach konkreten Fähigkeiten und Potenzialen ausrichten sollten.

Daten und Analytik: Die Zukunft des Recruiting

Im Jahr 2025 wird Recruiting zunehmend datengetrieben. Kanzleien sollten lernen, moderne Analyse-Tools einzusetzen, um die Effektivität ihrer Recruiting-Strategien zu messen und potenzielle Engpässe zu identifizieren. Von der Quelle der besten Bewerber bis hin zur Optimierung von Interviewprozessen – datenbasierte Entscheidungen führen zu einer effektiveren Talentgewinnung und -bindung. Wer dabei Unterstützung braucht, kann sich an Experten wie DONGUS HOSPACH PARTNER wenden, um von ihrer Expertise in der datengetriebenen Personalgewinnung zu profitieren.

Die Fähigkeit, Recruiting-Daten zu sammeln und auszuwerten, wird für Kanzleien zunehmend zu einem Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die ihre Recruiting-Strategien kontinuierlich anpassen und optimieren, basierend auf den gewonnenen Daten, sind langfristig besser aufgestellt, um die besten Talente zu gewinnen und langfristig zu halten.“

Fazit: Agilität und Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Recruiting-Erfolg

Die Recruiting-Trends 2025 stellen Kanzleien vor neue Herausforderungen, bieten jedoch auch zahlreiche Chancen, ihre Recruiting-Strategien zukunftsfähig zu gestalten. Agilität, technologische Innovation und eine nachhaltige, inklusive Unternehmenskultur werden entscheidend dafür sein, ob Kanzleien in der Lage sind, die besten Talente zu gewinnen und langfristig zu binden. Kanzleien, die sich frühzeitig auf diese Trends einstellen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit im Recruiting sichern und sich als attraktive Arbeitgeber positionieren. Nur wer in der Lage ist, technologische Entwicklungen mit zwischenmenschlichem Feingefühl zu kombinieren, wird im intensiven Wettbewerb um die besten Talente bestehen.