Monster, StepStone, Xing & Co, es gibt zahlreiche Online-Jobbörsen für die Mitarbeitergewinnung. Für die meisten Unternehmen ist die Personalsuche im Internet Standard. Doch lohnt es sich für Kanzleien überhaupt Stellenanzeigen in solchen Portalen zu schalten und welche Kosten fallen dabei an?

Was ist eine Jobbörse?

Eine Jobbörse oder ein Jobportal ist eine Website, auf der Arbeitgeber Stellenanzeigen veröffentlichen können. Bewerber haben dort wiederum die Möglichkeit, einen passenden Job zu finden. Jobbörsen verfügen meistens über eine Filterfunktion, sodass die Suchenden die Jobauswahl beispielsweise nach Ort, Umkreis oder Tätigkeitsbereich eingrenzen können. In Deutschland gibt es rund 2.000 verschiedene Jobportale mit unterschiedlichsten Ausrichtungen, Services und Schwerpunkten, auf denen Bewerber den richtigen Job suchen können.

Vorteile und Nachteile der Online-Rekrutierung

Die Vor- und Nachteile hängen immer mit der Wahl des Portals zusammen. Einige gelten jedoch fast immer.

Vorteile

  1. Reichweite
    Die deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist online anzutreffen. In großen Jobportalen kann deutschlandweit nach neuen Mitarbeitern gesucht werden. So werden Studenten erreicht, die bald ihren Abschluss machen, ebenso wie wechselwillige Berufsträger und Steuerfachangestellte.
  2. Bekanntheit
    Große Jobportale wie StepStone oder Jobware, genießen ein hohe Bekanntheit. Sie werden in der Google-Suche zudem meist relativ weit oben angezeigt. Es ist daher davon auszugehen, dass eine Vielzahl der Jobsuchenden auf diesen Portalen unterwegs ist. Passende Mitarbeiter stoßen also mit größerer Wahrscheinlichkeit auf das Jobangebot.
  3. Anpassung
    Stellenanzeigen im Internet lassen sich einfacher und flexibler anpassen, als Printanzeigen. So können zeitnah Verbesserungen vorgenommen werden, um potenzielle Kanzleimitarbeiter noch effektiver anzusprechen.

Nachteile

  1. Bedeutungsverlust
    Die schiere Masse an Stellenangeboten die online zu finden sind kann dazu führen, dass das einzelne Angebot an Bedeutung verliert. Gerade in großen Jobportalen sind Anzeigen kurzlebig. Nach ein paar Stunden kann sie bereits auf den hinteren Plätzen landen, da neue Angebote für andere Stellen vorrücken.
  2. Nicht erreichte Zielgruppen
    Auch wenn die meisten Menschen das Internet nutzen, nicht alle potenziellen Mitarbeiter sind dort zu erreichen. Hinzu kommt, dass qualifizierte Fachkräfte nicht unbedingt explizit auf Jobsuche sind und daher auch keine Stellenanzeigen im Jobportal anschauen werden.
  3. Kosten
    Große Jobbörsen haben ihren Preis. Um dort einen Monat lang eine Anzeige schalten zu können, kann man schnell mindestens 1.000 Euro, wenn nicht sogar 1.200 Euro bezahlen müssen.

Multiposting-Agentur

Um entscheiden zu können welches Stellenportal das richtige ist, sind aussagekräftige Daten und geeignete Technologien zur Auswertung notwendig. Andernfalls kann das Recruiting-Budget nicht sinnvoll eingesetzt werden. Hier kommen Mulitposting-Agenturen ins Spiel. Sie steuern die Schaltung von Anzeigen auf mehreren Plattformen. Gleichzeitig ermöglichen sie quantitative und qualitative Auswertungen des Bewerbungseingangs und geben Empfehlungen für künftige Ausschreibungen.
Gute Mulitposting-Tools liefern automatisiert Daten zu den Stellenportalen und geben Handlungsempfehlungen, welches Portal für die zu besetzende Position sinnvoll ist. Zudem können Time-to-Hire, Bewerberraten und viele anderer Auswertungen dargestellt werden. Die Agentur berät damit bei der Auswahl des richtigen Stellenportals und übernimmt die Anzeigenschaltung.

Kosten

Die Preise für eine Online-Stellenanzeige unterscheiden sich je nach Portal enorm. Stepstone berechnet für eine Starter-Stellenanzeige mit einer Laufzeit von 30 Tagen beispielsweise über 900 Euro. Pro Tag fallen damit mehr als 30 Euro an. Ähnlich hoch sind die Preise bei Moile-Jobs und auch Stellenanzeigen.de und Jobware berechnen rund 900 Euro für eine 30-tägige Standardanzeige.

Günstigere Stellenanzeigen

Es gibt auch große Portale, bei denen günstiger oder sogar umsonst Stellenanzeigen geschaltet werden können. Ein Beispiel ist die Jobbörse der Agentur für Arbeit. Auch Indeed ermöglicht es, kostenlose Anzeigen zu schalten. Für eine optimale Platzierung muss jedoch die Premium-Variante gebucht werden, deren Preis sich nach der Anzahl der Klicks berechnet.

Fazit

Online-Stellenanzeigen sind nach wie vor ein wichtiges Recruiting Instrument – auch für Kanzleien. Viele Bewerber suchen im Internet nach dem richtigen Job. Sie sollten jedoch nicht der einzige Weg der Mitarbeitergewinnung sein, sondern vielmehr eine Ergänzung. Für Kanzleien stellt sich zudem die Frage, ob eine Stellenanzeige in großen Portalen wie Monster oder StepStone sinnvoll ist. Dort eine Anzeige zu schalten ist oft teuer und erreicht zudem nicht immer die richtige Zielgruppe. Möglicherweise kann es zielführender sein, Stellenanzeigen in kleineren, fachspezifischen Portalen zu veröffentlichen oder aber andere Recruiting-Maßnahmen wie soziale Medien oder ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm in Betracht zu ziehen.