Social Media ist längst mehr als nur ein vorübergehender Hype. Die sozialen Medien können auch für Kanzleien eine wichtige Rolle bei der Mandantenakquise und Mandantenbindung einnehmen, wenn sie denn richtig eingesetzt werden. Zusätzliche Pluspunkte, gibt eine Verknüpfung der Social Media Kanäle mit der eigenen Kanzlei Website.

Was verbirgt sich hinter Social Media?

Unter Social Media versteht man digitale Technologien und Medien, über die Nutzerinnen und Nutzer miteinander kommunizieren und untereinander Inhalte sowie Informationen austauschen können. Zu den beliebtesten und meistgenutzten Social Media Kanälen zählen neben Facebook auch LinkedIn, YouTube und Instagram. Die Nutzung dieser Kanäle ist dabei längst nicht mehr auf den privaten Gebrauch beschränkt. Sie haben sich in den letzten Jahren in der Unternehmenskommunikation etabliert und sind auch bestens für eine seriöse Kanzleikommunikation geeignet.

Funktion

Werbung schalten, Reichweite steigern und in Kontakt mit Interessenten bleiben, Social Media kann viele Funktionen erfüllen. Kanzleien profitieren vor allem folgendermaßen von einem oder mehreren Social Media Accounts:

Reichweite

Ein großer Mehrwert der Social Media Kanäle liegt in ihrer riesigen Community. Mehr als die Hälfte der deutschen Internetnutzer sind auch in sozialen Netzwerken unterwegs. In kürzester Zeit, mit relativ wenig Aufwand und vor allem geringen Kosten können also sehr viele Menschen erreicht werden. Die verschiedenen Social Media Kanäle bieten aufgrund ihrer Reichweite die perfekte Möglichkeit, Werbung für die eigene Kanzlei und die Kanzlei Website zu machen.

Der Blick hinter die Kulissen

Bestehende und potenzielle Mandanten sowie andere Interessierte, können über einen Social Media Auftritt einen Blick hinter die Kulissen der Kanzlei werfen. Das macht neugierig und hält auf dem Laufenden. So werden indirekt auch die Kundentreue und das Image der Kanzlei verbessert.

Modernes Image

Auch wenn die Nutzung sozialer Netzwerke heutzutage sehr weit verbreitet ist, können Kanzleien mit einem Social Media Auftritt ein offenes und modernes Image generieren. Wer als Kanzlei Vorreiter beim Thema Digitalisierung sein möchte, muss sich auf jeden Fall Gedanken über die eigene Präsenz in den sozialen Netzwerken machen.

Der richtige Kanal

Unterschiedliche soziale Medien erfüllen verschiedene Funktionen, haben somit unterschiedliche Zwecke wie unterhalten, informieren, vernetzen oder persönliche Bindungen aufzubauen. Nicht alle Kanäle sind daher für das Kanzleimarketing geeignet. Es ist also wichtig, sich Gedanken zu machen, welche Ziele und Zielgruppen man mit einem Social Media Auftritt erreichen möchte. Wer Privatmandanten einen „Blick hinter die Kulissen“ gewähren und sie mit fachspezifischen Themen, zum Beispiel aus der Steuerpraxis, unterhalten will, der ist bei Facebook und Instagram richtig. LinkedIn und Xing bieten dagegen eher die Möglichkeit, sich auch mit unternehmerischen Mandanten zu vernetzen und sachlich fachbezogene Informationen in einem B2B und B2C Netzwerk zu verteilen.

Netzwerke für Kanzleien

Wer sich als Kanzlei für einen eigenen Social Media Auftritt entscheidet, der sollte vorrangig folgende Netzwerke in Betracht ziehen:

Das Instagram-Prinzip

Wer sich erfolgreich online vermarkten will, sollte auch über eine Instagram-Profil nachdenken. Hier werden ausschließlich Fotos oder Videos gepostet, die schnell zu konsumieren sind. Mit Hilfe von Hashtags, kann die Reichweite des Posts enorm gesteigert werden, ganz unabhängig von der eigentlichen Follower Zahl.

LinkedIn-Marketing

Das Business-Netzwerk LinkedIn ist seit Jahren auf Erfolgskurz mit einer immer weiter steigenden Anzahl an Nutzern. Die Plattform ist vor allem für Unternehmen relevant, und auch Kanzleien sollten ihr Potenzial erkennen und nutzen. LinkedIn ist einer der wichtigsten Traffic-Lieferanten und sorgt für einen großen Teil der Weiterleitungen auf Blogs und B2B-Websites, also genau das richtige Netzwerk um die eigene Website bekannter zu machen.

Facebook-Ansprache

Auf Facebook werden Personen, anders als bei LinkedIn, eher im Privatmodus angesprochen. Die Plattform eignet sich, um einen authentischen Einblick in die Kanzlei zu gewähren und gleichzeitig potenzielle Mandanten zu gewinnen. Infos zu fachspezielleren Themen oder auch Tipps vom Spezialisten sind hier genau richtig und stoßen auf Interesse und Zuspruch.

Die Bedeutung von Xing

Xing ist wie LinkedIn ein Business-Netzwerk. Es ist daher professionellere Kommunikation angebracht. Mit einem aussagekräftigen Profil, lassen sich auch hier neue Mandanten gewinnen und Kontakte pflegen.

Website und Social Media verknüpfen

Social Media und Website erfüllen verschiedene Aufgaben. Ein Social Media Kanal liefert oft keine so detaillierten Informationen, wie eine Website dies kann. Mit einer Website werden hingegen nicht so einfach so viele Menschen erreicht und sie ist oft nicht ganz so tagesaktuell. Website und Social Media Auftritt sollten daher verknüpft werden, um gegenseitig voneinander zu profitieren. In die eine Richtung ist das recht simpel, die Social Media Kanäle können einfach auf der Website angegeben werden. Anders herum, kann aber auch die Website auf Social Media angeteasert werden. Das funktioniert beispielsweise, in dem über den Social Media Kanal auf Blogbeiträge und Artikel aufmerksam gemacht wird, die auf der Website veröffentlicht wurden. Manchmal funktioniert die Überleitung auch ganz ohne Zutun. Wer über ein soziales Netzwerk auf eine Kanzlei stößt und sich mehr über diese informieren will, wird meist von selbst auf die Website gehen.

Social Media Auftritt

Damit Social Media Marketing erfolgreich ist, müssen die Kanäle mit viel Ausdauer betrieben werden. Wichtig ist vor allem Regelmäßigkeit. Regelmäßig darf allerdings nicht zu Überladen führen. Zwei Posts pro Woche können völlig ausreichend sein. Viel entscheidender ist das Timing. Vormittags können beispielsweise mit am meisten Personen erreicht werden.
Die präsentierten Inhalte müssen außerdem dem Stil und den Angeboten der Kanzlei entsprechen. Es empfiehlt sich, häufiger auf Fotos mit kurzen Texten, als auf lange Texte zu setzen. Die Formulierungen sollten dabei konkret, verständlich und kurz auf den Punkt gebracht sein.

3 Fehler im Social Media Marketing, die sich vermeiden lassen

Planlos ins Verderben

Social Media braucht eine Strategie. Sonst wird der Kanal nicht zum Vorteil, sondern eher zum Nachteil für die Kanzlei. Daher sollte man sich zu Beginn der Arbeit mit Social Media Kanälen folgende Fragen stellen:

  • Was will ich mit Social Media erreichen?
  • Welche Social Media Kanäle sind für mich zielführend?
  • Was kann ich dort wie anbieten?
  • Kontinuität – habe ich dafür Reserven?

Der soziale Aspekt wird ignoriert

Soziale Netzwerke sind keine reine Werbefläche. Nutzer wollen sich hier austauschen und sehen was in ihrer Umgebung los ist. Storytelling, Kurs- oder Vortragsbewerbungen und Inhaltsvermittlungen zu interessanten Themen sind hier angebracht und gewünscht.

Social Media als Randnotitz

Wer nichts in seinen Social Media Auftritt investieren möchte, der sollte es gleich lassen. Seiten auf denen monatelang nichts gepostet wird oder denen es eindeutig an inhaltlichem Input fehlt, die werfen ein eher schlechtes Bild auf die Kanzlei, die vermeintlich dahintersteht. Um einen Nutzen aus social Media ziehen zu können muss daher investiert werden: Mitarbeiteraufwand, Erstellen oder Beauftragen von Inhalten sowie die Pflege kosten Geld und Zeit. Wer dazu nicht bereit ist, sollte besser die Finger von Social Media lassen.