Die Bestimmung der Zukunftsausrichtung der Steuerkanzlei
Strategie bzw. Kanzlei-Strategie sind große Worte. Im Kontakt und in der Beratung von Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten merken wir immer wieder, dass für viele Kanzleien das Thema eine Herausforderung darstellt. Im Interview mit Roger Wilms von steuerwerk.com sprachen wir über ein Jahr Kanzlei „steuerwerk“ und haben uns intensiv zum Thema Kanzlei-Strategie ausgetauscht. Roger Wilms spricht dabei ganz offen, was ihn bewegt, sich mit dem Thema Kanzlei-Strategie und der Kanzlei-Entwicklung zu beschäftigen.
Nicolas Dongus: Herr Wilms, was war für Sie der Auslöser, sich mit dem Thema Kanzlei-Strategie zu beschäftigen?
Roger Wilms: Nachdem ich mich mit Kollegen ausgetauscht und festgestellt habe, in welche Richtung sich die Kanzleien entwickelt haben – Und das waren alles relativ anspruchsvolle Kanzleien – habe ich für mich gedacht, ich brauche erst einmal etwas Orientierung. Ich muss wissen, wo ich stehe und wo die Reise hingehen soll. Und dafür brauchte ich dann schon professionelle Begleitung, die mir sagt, was ist alles möglich und wie geht man das Thema an. Mir war wichtig – Ich hatte schon etwas Aufbauarbeit in meinen bisherigen Kanzleien geleistet – dass wenn ich starte, dann auch richtig starte und nicht zu viel Kraft verschwende.
Nicolas Dongus: Wie wird eine Kanzlei-Strategie entwickelt?
Roger Wilms: Zum Beginn gab es einen Marketing-Check, der durchgeführt wurde. Da wurde mir erst einmal vorgestellt, was Marketing ist und was es alles bewegen kann. Es ist mehr als Werbung und Effekthascherei. Es ist ein strategisches Instrument. Als Steuerberater musste ich erst einmal lernen, dass man sich damit grundsätzlich beschäftigen muss.
Nicolas Dongus: Was leistet ein Marketing-Check bei der Strategie-Entwicklung?
Roger Wilms: Der Marketing-Check leistet bei der Entwicklung der Strategie eine erste Grundlage in Bezug auf:
- Bestandsaufname – Wo stehe ich mit meiner Kanzlei
- Orientierung – Wo stehen die anderen Kanzleien
- Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt
Mit diesen Informationen bekommt man einen ersten Überblick und kann abschätzen, wie viele Jahre man sich mit den Thema beschäftigen muss. Und muss man alles in Frage stellen, was man bisher schon aufgebaut hat oder reicht es nicht auch aus, wenn man die Themen schrittweise in kleinen Schritten in Angriff nimmt.
Nicolas Dongus: In welchen Phasen erfolgt die Strategie-Entwicklung?
Roger Wilms: Durch die Zusammenarbeit mit DONGUS HOSPACH PARTNER habe ich gemerkt, dass ich die gesamte Bandbreite erst einmal kennenlernen muss und mich dann schrittweise an diese Sachen herantrauen muss. Mit jeder Erfahrung, jedem Gedankenaustausch und jeder neuen Information bin ich dann hier in die Kanzlei gegangen und habe mich mit meinen Teamleitern ausgetauscht. Habe deren Gedanken gehört und dann die Reihenfolge festgelegt.
Es war für uns immer eine anstrengende Phase. So mussten wir uns mehrfach rückversichern. Durch Telefonate mit Ihnen, mussten uns die Begriffe teilweise noch einmal erklären lassen und wenn wir dann intern unsere Hausaufgaben gemacht haben, dann kam auch schon das nächste Treffen mit DHP, bei dem wir die nächsten Schritte festgelegt haben.
Nicolas Dongus: Welche Bedeutung hat ein externer Partner bei der Strategie-Entwicklung?
Roger Wilms: Es war immer so, dass ich zuerst mit einer kritischen Haltung an das Thema rangegangen bin. Dann habe ich gemerkt wie professionell das ganze Thema aufbereitet wurde. Dadurch fühlte ich mich immer sicherer. Speziell dadurch, dass ich gemerkt habe, dass die Veränderungsprozesse nicht das bisher schon Erreichte gefährden, sondern darauf aufbauen. So wurde ich mit jedem Schritt selbstbewusster, traute mich mehr und zweifelte nicht an dem, was man schon gemacht hatte.
Nicolas Dongus: Wie wichtig ist die Kontinuität bei der Strategie-Entwicklung?
Roger Wilms: Die Kontinuität ist das A und O. Ich bin kein Typ der den großen Bruch und den kompletten Turn-around machen kann. So berate ich nicht, so sind meine Mandanten nicht und so bin ich selber auch nicht. Die Verbesserung in kleinen Schritten ist für mich, glaube ich, das A und O. Die Kontinuität und auch die Fähigkeit, Rat annehmen zu können. Ich glaube, wir Steuerberater sind da sehr gefährdet, da wir ja ständig um Rat gefragt werden. Eine eigene Kompetenz aufzubauen, um Rat anzunehmen. Das war in der Phase für mich ganz wichtig.
Nicolas Dongus: Wie lautet Ihr Tipp zur Strategie-Entwicklung für andere Steuerberater?
Roger Wilms: Zunächst einmal glaube ich, dass man die Entscheidung treffen muss, dass man sich dafür Zeit nimmt. Wenn man glaubt, man kann das neben dem klassischen Geschäft, quasi im Alltag machen, dann funktioniert das nicht. Das bedarf, glaube ich, einer grundsätzlichen Entscheidung. Und da kann ich jedem nur raten, das dann auch zu tun und zu versuchen. Sonst dreht sich das Hamsterrad nur noch schneller. Man muss sich wirklich mal einen Schritt daneben stellen und schauen, was die nötigen Schritte für die eigene Entwicklung sind. Dann finde ich den Gedankenaustausch mit Kollegen enorm wichtig. Das Allerwichtigste aber ist, dass man als Steuerberater nicht versucht, das selber zu machen, sondern sich professionelle Hilfe sucht. Und bei DONGUS HOSPACH PARTNER sind wir da auf echte Profis gestoßen. Die eben auch dadurch, dass sie Steuerberater von Grund auf und seit vielen Jahren kennen, immer sofort verstanden haben, wo ich stehe und was als nächstes ansteht. So wurde ich immer gut verstanden und musste nicht meine ganzen Ängste und Nöte neu erklären. Sondern ich fühlte mich sofort gut aufgefangen von DHP.