Die Generation Z, auch als Gen Z bezeichnet, umfasst diejenigen, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden. Als erste digitalisierte Generation stellt sie Unternehmen vor neue Herausforderungen bei der Entwicklung von Markenstrategien. Insbesondere Kanzleien, die traditionellere Marketingansätze verfolgen, müssen ihre Strategien anpassen, um die Gen Z effektiv anzusprechen. Dieser Artikel beleuchtet die Erfolgsfaktoren für die Zielgruppenansprache der Generation Z und zeigt auf, wie Kanzleien ihre Markenstrategie entsprechend gestalten können.

Gen Z und ihre Besonderheiten

Die Gen Z zeichnet sich durch ihre digitale Affinität aus. Sie sind mit Technologie aufgewachsen und haben ein intuitives Verständnis für digitale Medien und Plattformen. Smartphones, soziale Medien und Online-Kommunikation sind für sie selbstverständliche Bestandteile ihres Alltags. Daher ist es für Kanzleien von entscheidender Bedeutung, ihre Markenpräsenz auf Online-Kanäle auszuweiten und eine ansprechende digitale Erfahrung anzubieten.

Ein weiteres Merkmal der Gen Z ist ihre Vielfältigkeit und Individualität. Diese Generation hat eine breite Palette von Interessen, Lebensstilen und kulturellen Hintergründen, die sie auch in ihrem Arbeitsleben mit einbeziehen möchten. Kanzleien müssen sich auf die Individualität jedes Gen-Z-Mitglieds einstellen und personalisierte Ansätze für die Zielgruppenansprache entwickeln. Durch die Bereitstellung von maßgeschneiderten Inhalten und Lösungen können Kanzleien eine engere Bindung zu dieser Generation aufbauen.

Die Gen Z ist auch für ihre schnelle Auffassungsgabe bekannt. Aufgrund des Überangebots an Informationen und der Vielzahl von Optionen haben Mitglieder dieser Generation gelernt, schnell zu entscheiden und Informationen in kurzer Zeit zu erfassen. Kanzleien sollten daher Inhalte erstellen, die prägnant. Kurze Videos, Infografiken oder präzise Texte können dazu beitragen, das Interesse der Gen Z zu wecken und ihre Aufmerksamkeit zu halten.

Darüber hinaus ist es wichtig anzumerken, dass die Gen Z in Bezug auf Werbung eine vielschichtige Gruppe ist. Während einige Studien darauf hindeuten, dass sie Schwierigkeiten haben können, den Ursprung oder die Quelle von Nachrichten und Botschaften zu erkennen, ist es dennoch bekannt, dass sie eine erhöhte Sensibilität für aufdringliche oder irreführende Werbung haben. Es ist daher ratsam, bei der Ansprache der Gen Z auf Authentizität und Transparenz zu setzen, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Es ist wichtig, dass Kanzleien ihre Kommunikationsstrategien überprüfen und möglicherweise anpassen, um eine langfristige Bindung mit der Gen Z aufzubauen. Eine ehrliche und glaubwürdige Kommunikation ist der Schlüssel, um das Vertrauen dieser Generation zu gewinnen und zu halten

Gen Z und die Steuerberatung

Die Haufe Group hat eine Studie durchgeführt zum Thema Generation Z und ihre Einstellung zur Steuerberatung. Diese Studie zeigt auf deutliche Schwierigkeiten hin, die bei der Markenstrategie für diese Generation bestehen und die Ergebnisse finden Sie hier:

  1. Geringe Attraktivität und schlechtes Image: Nur 18 Prozent der befragten Gen Z-Mitglieder könnten sich vorstellen, in der Steuerberatung zu arbeiten. Die Branche liegt damit im Mittelfeld des Rankings ausgewählter Berufsfelder. Ganz vorne liegen hier Bereiche wie Management und Marketing. Das schlechte Image der Branche ist einer der Hauptgründe dafür.
  1. Entscheidungskriterien: Die Studie zeigt, dass hohe Verdienstchancen und gute Jobaussichten als Basiseigenschaften angesehen werden, die bei der Berufswahl erfüllt sein müssen. Die steuerberatenden Berufe können sich durch abwechslungsreiche, flexible Arbeit mit Weiterbildungsmöglichkeiten, hohe Arbeitsplatzsicherheit und eine gute Work-Life-Balance von anderen Berufsfeldern abgrenzen.
  1. Imageaspekte: Die Gen Z verbindet mit der Steuerberatung derzeit kaum Begriffe wie Gleichberechtigung, dynamisches Arbeitsumfeld, angesagter Beruf und kreative Aufgabenfelder. Die Branche muss daran arbeiten, ihr Image zu verbessern und diese positiven Aspekte stärker zu kommunizieren.
  1. Informationsquellen: Die Gen Z informiert sich hauptsächlich über Social-Media-Plattformen wie Instagram und YouTube über Berufe und Berufswahl. Berufsportale, Schulen, Universitäten und die Webseiten der Steuerkanzleien werden ebenfalls als wichtige Informationsquellen genannt. Praktika werden von der Gen Z als sehr hilfreich bei der Informationsgewinnung bewertet.

Es ist wichtig für die Steuerberatungsbranche, die Erkenntnisse aus solchen Studien zu nutzen, um die Branche für die Gen Z attraktiver zu machen und zukünftige Fachkräfte anzuziehen.

Erfolgsfaktoren für die Zielgruppenansprache

  1. Digitale Präsenz: Die Gen Z ist stark mit digitalen Medien verbunden und verbringt viel Zeit online. Unternehmen sollten eine starke und aktive Online-Präsenz haben, insbesondere auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, Snapchat, YouTube und TikTok. Die Nutzung dieser Kanäle ermöglicht es Unternehmen, die Gen Z direkt anzusprechen und mit ihr in Kontakt zu treten.
  1. Mobile Optimierung: Da die Gen Z ihre Mobilgeräte intensiv nutzt, sollten Unternehmen sicherstellen, dass ihre Websites, Apps und Inhalte für mobile Geräte optimiert sind. Eine benutzerfreundliche mobile Erfahrung ist unerlässlich, um die Aufmerksamkeit und das Interesse der Gen Z zu gewinnen.
  1. Kreativer und visueller Content: Die Gen Z bevorzugt visuell ansprechende und kreative Inhalte. Unternehmen sollten in der Lage sein, mit visuellen Elementen wie Videos, Infografiken und ansprechendem Design zu beeindrucken. Interaktive Inhalte, bei denen die Gen Z aktiv teilnehmen kann, sind ebenfalls effektiv, um ihr Engagement zu steigern. Ein sehr erfolgreiches Beispiel dafür ist Steuerfabi, der mit seinen TikTok Videos und über seinen Instagram-Kanal zusammen über eine Millionen Menschen erreicht. 
  1. Personalisierung: Die Gen Z erwartet personalisierte Erlebnisse. Unternehmen sollten ihre Botschaften und Angebote auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Gen Z zuschneiden. Dies kann durch die Sammlung von Daten und das Segmentieren der Zielgruppe ermöglicht werden.
  1. Authentizität und Transparenz: Die Gen Z ist besonders kritisch gegenüber Werbebotschaften und Unternehmen, die nicht authentisch sind. Unternehmen sollten eine ehrliche und transparente Kommunikation pflegen und ihre Werte und Mission klar zum Ausdruck bringen. Der Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit ist entscheidend, um die Gen Z langfristig an eine Marke zu binden.
  1. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung: Die Gen Z ist eine Zielgruppe, die soziale und ökologische Verantwortung schätzt. Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit und soziale Zwecke einsetzen, werden bei der Gen Z positiv wahrgenommen. Das Einbeziehen von Nachhaltigkeitsinitiativen und gemeinnützigen Projekten in die Markenstrategie kann die Bindung zur Gen Z stärken.
  1. Interaktion und Einbeziehung: Die Gen Z möchte aktiv mit Unternehmen interagieren und an Entscheidungsprozessen teilhaben. Unternehmen sollten Plattformen schaffen, auf denen die Gen Z ihre Meinungen äußern und Feedback geben kann. Dabei spielt die Feedbackkultur eine entscheidende Rolle. 

Fazit

Die Generation Z stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen bei der Entwicklung von Markenstrategien. Speziell Kanzleien müssen ihre Strategien anpassen, um die Gen Z effektiv anzusprechen.

Mit ihrer starken digitalen Affinität, Vielfältigkeit und kurzen Aufmerksamkeitsspanne erfordert es eine angepasste Markenstrategie, um die Gen Z effektiv anzusprechen.

Für Kanzleien sind einige Erfolgsfaktoren entscheidend, um die Gen Z zu erreichen. Dazu gehören unter anderem eine starke Online-Präsenz, insbesondere auf Social-Media-Plattformen und die mobile Optimierung für eine benutzerfreundliche Erfahrung.

Es ist von großer Bedeutung, dass Kanzleien die Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen der Gen Z verstehen und ihre Markenstrategie entsprechend anpassen. Durch die Berücksichtigung der Besonderheiten der Gen Z und die Umsetzung erfolgreicher Zielgruppenansprache können Kanzleien eine engere Bindung zur Gen Z aufbauen und dem Nachwuchskräftemangel entgegenwirken.