Kanzleien wollen potenzielle Mandanten auf ihrer Website von ihren Dienstleistungen überzeugen. Texte können das oft nur eingeschränkt und langatmige Erklärungen von komplexen Themen langweilen die Websitebesucher. Eine bessere Möglichkeit sind Erklärvideos.

Was ist ein Erklärvideo?

Unter einem Erklärvideo versteht man ein Video oder einen Film, in dem versucht wird, Konzepte, Produkte, Dienstleistungen und Zusammenhänge einfach und verständlich darzustellen. Kanzleien können in einem Erklärvideo beispielsweise sich und ihre Dienstleistungen vorstellen oder die Nutzung einer bestimmten Software erklären. Ein Erklärvideo sollte im besten Fall zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten lang sein, da die Aufmerksamkeitsspanne der meisten User nach mehr als 3 Minuten nachlässt. Bei längerer Laufzeit sinkt die Aufmerksamkeit und das Interesse nimmt ab. Um das Interesse der Zuschauenden zu erhalten ist Storytelling wichtig. Wird die eigentliche Botschaft des Videos in eine Geschichte verpackt, ist sie interessanter und bleibt länger im Gedächtnis.

Arten und Einsatzbereiche von Erklärvideos

Erklärvideos sind vielseitig. Sie können beispielsweise im Marketing, für Schulungen, im Support, im Employer Branding oder auch in der internen Kommunikation eingesetzt werden. Die gängigsten Einsatzbereiche im Überblick.

Marketing, Vertrieb, PR

Marketingvideo

Ein Marketingvideo oder Imagefilm verfolgt das Ziel, dass Interessenten sich näher mit einer Thematik beschäftigen und im besten Fall sogar zusätzliche Informationen anfordern oder. Kanzleien können diese Form des Erklärvideos nutzen, um sich Website Besuchern allgemein vorzustellen und ihnen einen Überblick über die Kanzlei und ihre Tätigkeiten zu ermöglichen.

Messevideo

Messevideos werden wie der Name schon sagt am Messestand eingesetzt. Sie sollen als Kundenstopper dienen und die Kunden beschäftigen, so lange sie noch nicht im Gespräch sind.

Content Marketing Video

In einem Content Marketing Video dreht sich alles um den richtigen Inhalt und guten Content. Zusätzlich steht aber auch die Zielgruppe im Fokus. Das Content Marketing Video soll nämlich, im Gegensatz zum Marketingvideo, einen echten Mehrwert und Erklärungen zu einem speziellen Produkt oder einer speziellen Dienstleistung liefern. Kanzleien können in einem Content Marketing Video explizite Tätigkeiten, Spezialisierungen und Abläufe genauer erklären.

Interne Kommunikation, HR

Interne Kommunikation Video

Ein Change Management oder interne Kommunikation Video wird innerhalb eines Unternehmens eingesetzt. Meist werden neue Produkte, Projekte oder organisatorische Veränderungen kommuniziert. Das Ziel ist es, die Mitarbeiter zu informieren und ihre Ängste zu nehmen.

Recruiting Video

Ein Recruiting Video oder Employer Branding Video wird für potenzielle Mitarbeiter erstellt. Kanzleien können über ein solches Video versuchen auf authentische Weise ihre Vorteile als Arbeitgebers hervorzuheben.

Training, Wissenstransfer

Tutorial und Support Erklärvideo

Ein Tutorial Video oder Support Video erklärt Mitarbeitern, Partnern und Kunden Schritt für Schritt wie sie ein Produkt, eine Software oder eine Dienstleistung richtig nutzen. Besucher können in einem Tutorial Video beispielsweise die Funktionen einer Software kennenlernen, welche die Kanzlei für ihre Kommunikation mit Mandanten verwendet.

Produkt Erklärvideo

Das Produktvideo ähnelt dem Content Marketing Video, jedoch sind die Informationen die gegeben werden deutlich tiefer und ausführlicher. Es stehen Produktdetails und technische Infos im Vordergrund.

Erklärvideo Stile

Erklärfilme können in unterschiedlichen Stilen erstellt werden, je nach Inhalt und Zielgruppe eignet sich ein anderer Stil. Einige bekannte Stile im Überblick.

Flat Motion

Erklärfilme im Flat Stil zeichnen sich durch ihre flächige Darstellung aus. Räumlichkeit und Tiefe wird durch farbliche Abstufungen generiert. Der Flat Stil hilft, um Sachverhalte lebhaft und dynamisch in Szene zu setzen.

Legetechnik/ Legetrick

Ursprünglich wurden bei der Legetechnik Gegenstände mit Händen bewegt und abfotografiert oder gefilmt. Heute wird das ganze meist mit dem Computer simuliert, für den Zuschauer sieht es aber immer noch so aus, als ob jemand mit den Händen Gegenstände im Video hin und her schiebt. Der Legetrick Stil eignet sich gut zur Reduktion komplexer Sachverhalte.

Realfilm

Bei einem Realfilm wird erst einmal nicht animiert. Stattdessen werden echte Menschen in echten Umgebungen gefilmt. Bei abstrakten Themen und Sachverhalten kann das mitunter jedoch schwierig und sehr aufwendig sein. In solchen Fällen kommt ein Mix aus Animation und Realfilm in Frage.

Whiteboard Technik

Bei der Whiteboard Animation entsteht das Video quasi vor den Augen der Zuschauer. Ein Illustrator kann dabei beobachtet werden, wie er die Geschichte mit Bildern auf ein Whiteboard zeichnet. Der Stil eignet sich gut um praktische Prozesse visuell Darzustellen.

Isometrischer Stil

Charakteristisch für den Iso-Erklärvideostil ist die Räumlichkeit und die dadurch entstehende isometrische Perspektive. Sie ermöglicht viele grafische Komponenten. Der Stil eignet sich um Zusammenhänge darzustellen und logische Verknüpfungen zu verdeutlichen.

Wichtige Entscheidungen bei der Produktion

Untertitel

Kanzleien können ihre Erklärvideos mit oder ohne Untertitel erstellen lassen. Untertitel werden in der Regel verwendet, um die Zugänglichkeit zu verbessern. Menschen die beispielsweise nicht oder nicht mehr gut hören können, benötigen eine solche Option um das Video vollumfänglich anschauen und verstehen zu können. Manchmal wollen Personen das Video auch ohne Ton anschauen, zum Beispiel weil sie gerade in der Bahn sind und keine Kopfhörer haben. Grundsätzlich erreicht ein Video mit Untertitel somit deutlich mehr Personen als ein Video ohne Untertitel.

Videoformat

Es gibt viele verschiedene Videoformate, doch nicht alle eigenen sich für Erklärvideos von Kanzleien. Wichtig ist, dass sie sich gut im Web abspielen lassen. Hier eignen sich vor allem Videos im MP4 oder im WebM Format. MP4 funktioniert in allen gängigen Browsern. WebM soll in Zukunft für Internetvideos bevorzugt werden.

Sprache

In einem Erklärvideo sollte möglichst mit klarer und einfacher Sprache gearbeitet werden. Das bedeutet konkrete Formulierungen sowie die Vermeidung von Fremdwörtern oder Schachtelsätzen. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass konkrete Begriffe und einfach strukturierte Sätze vom Gehirn schneller verarbeitet werden können. Je nach Zielgruppe, kann es sinnvoll sein das Erklärvideo in mehreren Sprachen zu produzieren. Wird das Video beispielsweise in einer englischen Version oder mit englischem Untertitel angeboten, kann die Kanzlei auch Mandanten die kein oder weniger gut Deutsch sprechen erreichen.

Sprecher

Die Wahl des Sprechers ist eine wichtige Entscheidung bei der Erstellung eines Erklärvideos. Der Sprecher muss eine klare Aussprache und eine markante Stimme besitzen. Er sollte zudem möglichst ohne dialektale Färbung sprechen. Für ein professionelle gestaltetes Erklärvideo sollten Kanzleien einen professionellen Sprecher engagieren.

Musik

Bei der Hinterlegung von Erklärvideos mit Musik ist Vorsicht angebracht. Fremde Musikstücke dürfen grundsätzlich nicht veröffentlicht werden, also nicht in Videos verwendet werden, welche für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Möchte eine Kanzlei dennoch Musik in ihrem Erklärvideo verwenden, kann sie auf Werke mit sogenannter Creative Commons-Lizenz zurückgreifen. Mit einer solchen CC-Lizenz bestimmen Künstler, dass jeder ihr Musikstück verwenden darf. Meist müssen bei der Verwendung allerdings „Credits“ an die Künstler gegeben werden, man muss das Werk und den Künstler also namentlich erwähnen.

Thumbnails

Ein Thumbnail ist ein Vorschaubild. Es wird dem Nutzer angezeigt, bevor er auf das Video klickt und es damit startet. Ein Thumbnail muss die Aufmerksamkeit der User wecken und ihnen gleichzeitig einen Eindruck vom Inhalt des Videos vermitteln. Wenn Kanzleien ihre Erklärvideos auf Social Media veröffentlichen wollen, ist ein gutes Thumbnail sehr wichtig, da es die Klicks und Views für das Video erheblich erhöhen kann.

Vorteile von Erklärvideos

Verweildauer

Besucher bleiben deutlich länger auf einer Kanzleiwebsite, wenn sie sich dort ein Erklärvideo ansehen. Die längere Verweildauer wirkt sich nicht zuletzt positiv auf das Google Ranking aus.

Informationsspeicherung

Aus einem Video werden deutlich mehr Informationen abgespeichert und erinnert, als aus einem reinen Text. Besucher behalten die Kanzlei und ihre Tätigkeiten somit besser im Gedächtnis.

Bekanntheit

Videos lassen sich leicht teilen und Menschen teilen gerne Videos die ihnen gefallen. Ein gutes Erklärvideo kann somit schnell viral werden und somit auch die Bekanntheit der Kanzlei die es veröffentlicht hat erhöhen.

Conversion

Ein gutes Erklärvideo erzeugt Neugier. Umfragen zeigen, dass viele Menschen sich aufgrund eines guten Erklärvideo für den Kauf eines Produkts oder die Inanspruchnahme einer Dienstleistung entscheiden. Kanzleien können mit guten Erklärvideos folglich mehr potenzielle Mandanten zu tatsächlichen Mandanten machen.

Einsatzmöglichkeiten

Ein Erklärvideo kann an vielen Stellen eingesetzt werden, einige Beispiele sind die eigene Website, Mitarbeiterinformation oder Social Media.

Der richtige Erklärvideo Anbieter

Bei der Produktion des Erklärvideos stellt sich für die Kanzleivzunächst die Frage, selbst erstellen oder produzieren lassen. Viele Software-Tools auf dem Markt versprechen, dass man mit ihnen ohne Vorkenntnisse Erklärvideos in guter Qualität erstellen kann. Das funktioniert bis zu einem gewissen Grad tatsächlich auch ganz gut, die professionelle Qualität die ein Erklärvideo Anbieter erreichen kann wird damit jedoch selten erreicht. Wer also bereit ist etwas Geld auszugeben sollte sich einen professionellen Anbieter für die Erstellung des Videos suchen.

Freelancer oder Agentur?

Bei der Wahl eines professionellen Erklärvideo Anbieters kann eine Kanzlei sich zwischen einem Freelancer und einer Agentur entscheiden. Erklärvideo Freelancer sind in der Regel günstiger. Sie arbeiten jedoch alleine und bieten einen weniger umfassenden Service an. Eine Agentur hat oft ein ganzes Projektteam zur Verfügung, wodurch das Projekt und die Erstellung des Erklärvideos auch schneller vorangetrieben werden können.

Darauf sollte man achten

Auch wenn man sich zwischen Freelancer und Agentur entschieden hat, gibt es immer noch unglaublich viele Erklärvideo Anbieter. Bei der Entscheidung für den Richtigen können Kanzleien sich an ein paar Punkten orientieren:

  1. Der erste Eindruck
    Es lohnt sich bei Anbietern, die in Frage kommen, zunächst die Website zu studieren. Diese gibt Aufschluss über die Professionalität, die verwendeten Stile oder die Branchen für die der Anbieter schon Erklärvideos gemacht hat. Oft können auch Beispielvideos angesehen werden. Überzeugt der erste Eindruck durch den Internetauftritt, lohnt es sich Kontakt zum Anbieter aufzunehmen.
  2. Persönlicher Kontakt
    Nach dem ersten Eindruck geht es darum mehr und detaillierte Informationen zu erhalten. Das funktioniert am besten durch ein Gespräch mit dem Anbieter. Ein Gespräch bietet die Möglichkeit, den ersten Eindruck zu vertiefen und herauszufinden, ob der Anbieter zum Unternehmen und zum Projekt passt.
  3. Vergleichen
    Wer die Zeit hat, sollte verschiedene Anbieter kontaktieren und miteinander vergleichen. So kann am Ende der gefunden werden, der am besten zum Projekt passt.

Ein guter Erklärvideo Anbieter informiert seine Kunden stets über den aktuellen Stand der Produktion und klärt mögliche Fragen direkt ab. Die Professionalität kann auch an der Erreichbarkeit des oder der Ansprechpartner gemessen werden. Für die erfolgreiche und zufriedenstellende Produktion eines Erklärvideos ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Kanzlei und Anbieter maßgeblich.