Apple Produktpräsentation 9.9.2014

Apple-Chef Tim Cook war noch nicht fertig mit seinem Vortrag. „One more thing“ hatte er gesagt. So wie ein nachträglicher Kommentar zu den Hausaufgaben. Aber was folgte, war um ein Vielfaches bedeutender. Etwas, das das Denken über Produkte seiner Art umdefinieren soll: Die „AppleWatch“ – das wohl persönlichste Produkt, was Apple bis zum heutigen Tag auf den Markt gebracht hat. Zu deutsch die AppleUhr.

Insgesamt 3 Jahre hat der Technologie-Riese für die Entwicklung der AppleWatch gebraucht, von der gemunkelt wird, dass sie eine der letzten Ideen von Apple-Gründer Steve Jobs gewesen sein soll. Tim Cook dementiert diese Gerüchte nicht. Seine einzigen Worte hierzu waren: „Ich vermisse Steve sehr, aber ich glaube, heute lächelt er.“

Zu Beginn sollte man betonen, dass es sich bei der AppleWatch (Apple Uhr) nicht um eine extrem verkleinerte Form des iPhones handelt. Sie trumpft mit vollkommen neuen Eigenschaften auf und soll sich als alltäglicher Begleiter in unser Leben integrieren.

Das grundlegende Design einer Uhr wollte Apple bewahren. Man behielt die Krone und gab ihr eine navigierende Funktion. Diese dient zum Scrollen, als Homebutton, zum Zoomen und vielem mehr. Außerdem kann diese Uhr durch Impulse bzw. Berührungen mit uns kommunizieren. Eine weitere Neuerung ist das „Taptic“. Eine Mischung aus Haptik und dem Wort „tap“, englisch für klopfen. Mit dieser Funktion erinnert uns die Uhr an Termine. Auch dient es als Navigation, was den Blick auf die Uhr selbst erübrigt: Die Taps leiten, indem sie sich unterschiedlich anfühlen, je nachdem ob man nach rechts oder links laufen soll.

Die Uhr verfügt zwar nicht über eine Tastatur, dafür ist die Diktierfunktion sehr ausgereift. Diese Funktion ermöglicht es, Sprachaufnahmen abtippen zu lassen oder Sprachnachrichten zu verschicken. Um das Beantworten von Fragen noch einfacher zu machen, hat Apple die Funktion „Quick Board“ entwickelt. Hierbei analysiert die Uhr eine eingegangene Nachricht und generiert daraus 4 Antwortmöglichkeiten. Des weiteren lassen sich über den „Digital Touch“ kleine, mit dem Finger auf den Display gezeichnete Bilder verschicken.

Dennoch ist immer eine Kopplung mit dem iPhone von Nöten. Komplett eigenständig kommunizieren kann die Uhr nicht, aber es lassen sich problemlos Kontakte auswählen, wodurch man dann über das Handy wie gewohnt telefonieren kann.

Auch die Erfassung der eigenen Fitnessdaten ist möglich durch 3 verschiedene Sensoren in der Uhr. Ein optimierter Sensor zum Erfassen der Herzfrequenz, ein Beschleunigungsmesser, welcher die komplette körperliche Tätigkeit aufzeichnet und GPS, um die zurückgelegte Strecke zu ermitteln. Gerne erinnert einen die Uhr auch daran, dass man zu viel gesessen ist. Dies alles soll zu einer höheren körperlichen Betätigung animieren, denn Apples Motto ist: „Sit less, move more and get exercise“.

Für alle Individualisten wird die Uhr in 3 verschiedenen Ausführungen und einer Vielzahl von Armbändern und Benutzeroberflächen erhältlich sein. AppleWatch – die Standardausführung, AppleWatch Sport – die Sportausführung und AppleWatch Edition – die Luxusausführung, welche laut Hersteller in Gold erhältlich sein wird.

Am Ende bleibt trotz netter Gimmicks wie Diktierfunktion, Navi oder Pulsmesser immer wieder das gleiche Fazit: Wer Apple liebt, der wird begeistert sein und die unabdingbare Notwendigkeit einer AppleWatch erkennen. Für alle anderen bleibt es wohl eine Smartwatch, die ihre Unerlässlichkeit in unserem Alltag erst einmal unter Beweis stellen muss.