Bewerbungen sind zeitaufwändig. Lange Fragebögen und ausführliche Anschreiben schrecken manchen potenziellen Kandidaten ab, sich auf eine Stelle zu bewerben. Um das zu vermeiden, haben Unternehmen die 60-Sekunden Bewerbung eingeführt. Auch Kanzleien können von dieser Kurzform der Bewerbung als Teil des Kanzleimarketings profitieren.

In 60 Sekunden bewerben – das steckt dahinter

Die 60-Sekunden Bewerbung soll das Bewerbungsverfahren sowohl für den Bewerber als auch für Mitarbeiter suchende Unternehmen schneller und unkomplizierter machen. Man erhofft sich mehr Bewerber und weniger Bewerbungsabbrüche. Der Schwerpunkt liegt nicht mehr auf gut formulierten, langen Anschreiben, die Bewerber müssen lediglich kurze, vorgefertigte Fragebögen mit ihren wichtigsten Daten ausfüllen. Auf Basis dieser Daten, kann die Kanzlei entscheiden, wer ins Team passen könnte und zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird und wer nicht.

Gestaltung einer 60-Sekunden Bewerbung

Kanzleien können eine 60-Sekunden Bewerbung auf unterschiedliche Weise gestalten. In den meisten Fällen wird den Bewerbern jedoch einfach ein vorgefertigter Fragebogen zur Verfügung gestellt, der online ausgefüllt werden muss. Hierbei können beispielsweise folgende Punkte abgefragt werden:

  1. Persönliche Daten
    Darunter fallen Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse etc.
  2. Ausbildung
    Hier kann angegeben oder angekreuzt werden, was der höchste Bildungsabschluss ist und ob eine abgeschlossene Berufsausbildung vorliegt
  3. Berufserfahren
    Interessant für die Kanzlei ist auch, wie viele Jahre Berufserfahrung die Bewerber in dem ausgeschriebenen Job vorweisen können.
  4. Sprachkenntnisse
    Wichtig sind meist die Deutschkenntnisse, aber auch andere Sprachkenntnisse oder Kenntnisse in anderen Bereichen können abgefragt werden.
  5. Softwarekenntnisse
    Gerade im Kanzleibereich sind Softwarekenntnisse bezüglich der gängigen Programme nützlich bzw. sogar notwendig. Bewerber sollten in jedem Fall DATEV kennen und auch in einem gewissen Ausmaß beherrschen.

Zusätzlich kann den Bewerbern die Möglichkeit gegeben werden, relevante Bewerbungsunterlagen wie einen Lebenslauf oder Zeugnisse als Dateianhang hinzuzufügen. Soft Skills wie Teamfähigkeit oder die Arbeitsweise der Bewerber wird in der 60-Sekunden Bewerbung erst einmal nicht erfasst. Diese können im anschließenden Bewerbungsgespräch getestet werden.

Vorteile der 60-Sekunden Bewerbung

  1. Weniger Arbeit für Bewerber und Kanzlei
    Die 60 – Sekunden Bewerbung ist für beide Seiten nutzerfreundlich. Der Arbeitsaufwand wird deutlich reduziert. Bei herkömmlichen Online-Bewerbungen müssen sich die Kandidaten meist zwischen 20 und 30 Minuten Zeit nehmen, um die Bewerbung abzuschließen. Bei der 60-Sekunden Bewerbung dauert der Prozess erheblich weniger lang.
  2. Mehr Bewerber
    Die Hemmschwelle sich zu bewerben, wird durch den verkürzten Bewerbungsprozess deutlich gesenkt. So entschließen sich mehr Personen dazu, eine Bewerbung einzureichen. Das bedeutet wiederrum bessere Auswahlmöglichkeiten für die Kanzlei.
  3. Weniger Abbrüche im Bewerbungsprozess
    Da der Prozess der Bewerbung erheblich kürzer ist, wird er von mehr Personen auch tatsächlich abgeschlossen. So gehen weniger potenzielle Kandidaten verloren.
  4. Einfache Bewerbung
    Die 60-Sekunden Bewerbung kann immer und von überall abgegeben werden. Egal ob vom Computer, Tablet oder Smartphone, da das zeitaufwendige Anschreiben wegfällt ist jedes Gerät und jede Tageszeit für die Bewerbung möglich.
  5. Arbeitserleichterung für die Kanzlei
    Die Kanzleimitarbeiter müssen keine langen Bewerbungsschreiben mehr lesen und auswerten. Alle relevanten Informationen finden sich kurz und bündig in einem Fragbogen zusammengefasst.

Fazit

Mit der 60-Sekunden Bewerbung können Kanzleien, wie beispielsweise Steuerkanzleien den Bewerbungsprozess für sich und für ihre Bewerber deutlich einfacher gestalten. Zudem lassen sich die Bewerberzahlen erhöhen. Allerdings erhalten Kanzleien bei dieser Kurzform der Bewerbung nur die wichtigsten Informationen über die Kandidaten und kein ausführliches Anschreiben. Sie sollten sich daher im Vorhinein Gedanken machen, ob diese Informationen und ein Lebenslauf als Bewerbungsunterlagen ausreichen, um entscheiden zu können, wer auf die ausgeschriebene Stelle passt und zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird und wer nicht. Ob ein Kandidat ins Team passt, wie seine Arbeitsweise ist und ob er Teamfähigkeit besitzt, kann ohnehin erst bei einem persönlichen Kennenlernen herausgefunden werden.