Reputation der Kanzlei durch geeigneten Kanzlei-Namen steigern!
Eine Kanzlei ist mehr als nur ein Ort, an dem steuerliche und rechtliche Dienstleistungen angeboten werden. Gerade Großkanzleien funktionieren mittlerweile immer mehr wie „normale“ Unternehmen, die als Marke mit einer eigenen Identität und Reputation zu sehen sind. Diese gilt es zu pflegen und zu schützen. Denn Entscheidungen, wie man sich als sogenannter „Brand“ präsentiert und mit der Öffentlichkeit kommuniziert, haben einen direkten Einfluss auf den zukünftigen Erfolg. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Identität ist der Markenname der Kanzlei.
Daher diskutieren wir in diesem Blogartikel die Namensgebung einer Kanzlei. Dies soll Ihnen helfen, ein positives Bild für Ihre Kanzlei in der Öffentlichkeit aufzubauen.
Was ist ein Markenname?
Ein Markenname ist ein eindeutiger und im besten Fall registrierter Name, unter dem ein Unternehmen oder eine Marke bekannt ist. Dieser Name dient als Identifikation für die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens und soll ein positives Image und Vertrauen bei den Kunden schaffen. Wie jedes andere Geschäft sollten dabei auch Anwaltskanzleien den Aufbau einer starken und einprägsamen Marke anstreben, die von Kunden erkannt und geschätzt wird und dies durch ihre Namensgebung aktiv unterstützen.
Bedeutung des Markennamens
Ein Markenname kann helfen, die Glaubwürdigkeit und den Wert Ihrer Kanzlei zu steigern und Ihnen dabei helfen, die Aufmerksamkeit von Mandanten auf sich zu ziehen.
Als Symbol für das Unternehmen repräsentiert er sowohl dessen Mitarbeiter als auch dessen Produkte und Dienstleistungen. Er hilft dabei, die eigene Kanzlei von der Konkurrenz abzugrenzen und eine einzigartige Identität zu schaffen. Zudem unterstützt er dabei, Kunden zu binden und Vertrauen aufzubauen, indem er mit bestimmten Werten in Verbindung gebracht wird.
Bei der Wahl des Kanzleinamens ist es wichtig, einige Punkte zu beachten:
- „Die braune Zuckerlimonade“ wäre sicher kein großer Erfolg geworden. Und sicher haben Sie bei diesem Bild gerade einen bekannten Markennamen vor Augen. Genau diesen Effekt sollten Sie im Auge behalten – auch wenn man sich dabei nicht an den Größten messen muss. Wählen Sie also einen einprägsamen und leicht zu erinnernden Markennamen. So bleibt die Kanzlei leichter im Gedächtnis Ihrer Kunden. Betreiben Sie ebenfalls eine Recherche, ob ein bestehendes Unternehmen mit demselben Namen bereits existiert, um Einzigartigkeit zu garantieren. Denken Sie aber nicht nur an Kanzleien, sondern auch an bestehende Wirtschaftsunternehmen, sodass Sie als Kanzlei nicht z.B. den Namen eines Toilettenherstellers tragen. Das Handels- und Markenregister, sowie die professionelle Hilfe eines Marken-Anwalts, bietet hierzu weitere Informationen.
- Ein Name, der mit bestimmten Werten in Verbindung gebracht wird, kann helfen, Kunden zu binden und Vertrauen aufzubauen. Es musss jedoch auch beachtet werden, dass dies im negativen sowie im positiven Sinne gilt. So sollten Sie ggf. überlegen, ob z.B. mit ihrem Familiennamen eine positive oder negative Assoziation verbunden sein kann. Allgemein gibt es fünf verschiedene Kriterien, um die Herkunft und somit potentielle Assoziation eines Nachnamens zu bestimmen:
– der Vorname des Vaters,
– der Beruf,
– der Ort,
– die Lage des Hauses und
– die Eigenschaften der Menschen,
führen z.B. zum Nachnamen „Lang“, „Klein“, „Faller“ etc..
Nehmen wir z.B. an Sie haben „Faller“ als Nachnamen. Im Ursprung bedeutet das, dass Sie jemanden sind, der in der Nähe eines Wasserfalls lebt. Es könnte aber auch so interpretiert werden, dass Ihr Nachname auf das Nomen „Fall“ reduziert wird. Dies könnte als der Fall (Sachverhalt) einer Kanzlei aber auch als Absturz (fallen) und somit mit etwas Negativem in Verbindung gebracht werden. - Kann der Kanzleiname langfristig verwendet werden? Wenn Sie den Kanzleinamen zum Beispiel auf die Region beziehen, in der Sie tätig sind, dann könnte es zu Schwierigkeiten kommen, falls z.B. eine Berliner Kanzlei nach München umgezogen wird. Fragen Sie sich daher allem auch, ob Sie ein Leben lang am gleichen Ort tätig bleiben wollen. Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
- Kann der Name ohne Probleme auch in anderen Sprachen verwendet werden? Gerade als Rechtsvertreter ist es nicht ungewöhnlich, auch mit Mandanten oder Personen aus anderen Ländern zu kommunizieren. Dabei wollen Sie unbedingt vermeiden, dass Ihr Name in einer anderen Sprache missverstanden werden kann. Der Name „Wiener Anwaltskanzlei“ würde beispielsweise im englischsprachigen Raum sicherlich für schmunzelnde Gesichter sorgen. Übersetzen Sie Ihren Namen daher ruhig in Englisch, Spanisch oder andere Sprachen, die Ihre Mandanten üblicherweise sprechen. Überprüfen Sie, ob sich die Übersetzung oder das deutsche Wort anders ausgesprochen auch noch gut anhört.
- Vorsicht bei der Verwendung von Floskeln wie „Spezialist für …“ oder „Fachanwalt für…“, da diese spezielle berufliche Qualifikationen voraussetzen. Wer zum Beispiel über keine gesonderte Fachanwaltsausbildung verfügt, darf natürlich auch nicht mit „Fachanwalt für …“ werben.
- Ermöglicht er die Gestaltung eines guten Logos und einer Corporate Identity? Dafür sollten Namen zum Beispiel eher kurz gewählt werden, damit die Seitenverhältnisse nicht zu extrem werden. Gegebenenfalls lassen sich auch Abkürzungen wählen wie zum Beispiel bei „PricewaterhouseCoopers“ mit der Abkürzung „PWC“
Namensarten
Es gibt verschiedene Arten von Namen, die für eine Kanzlei verwendet werden können, darunter Kunstnamen, persönliche Namen und mehrere Namen.
- Kunstnamen sind erfundene Namen, die nicht an eine bestimmte Person gebunden sind z.B. „think pink law“
- Persönliche Namen basieren auf dem Namen einer bestimmten Person, z.B. eines Gründers oder Partners. Dabei können auch mehrere Namen kombiniert werden, z.B. die Namen mehrerer Partner z.B. Hengeler Mueller
- Namen, die das Rechts/fachgebiet beschreiben, in dem die Kanzlei tätig ist z.B. „flightright“
Vorteile und Nachteile der Namensarten
- Kunstnamen bieten die Möglichkeit, einen einprägsamen und einzigartigen Namen zu schaffen, der nicht an eine bestimmte Person gebunden ist.
Ein Kunstname kann auch Chancen bei der Ausweitung des Angebotes der Kanzleien bieten, da diese so nicht mehr auf ein bestimmtes Rechtsgebiet festgelegt sind, das früher beispielsweise mit einem bestimmten Partnernamen oder Tätigkeitsbeschreibung im Namen verbunden wurde. Allerdings kann es schwierig sein, einen Kunstnamen zu erfinden, der leicht zu merken und aussprechbar ist. Außerdem besteht das Risiko, dass der Name bereits von einer anderen Kanzlei oder Marke verwendet wird. Zudem sollte man bedenken, dass die Ähnlichkeit zu einem Nachnamen dazu führen könnte, dass Kunden Sie darauf ansprechen, wer denn der namensgebende Partner für die Kanzlei ist oder am Telefon nach ihm fragen.
Auch die künftige Mandantschaft sollte bedacht werden. Wer zum Beispiel moderne IT Startups berät, sollte einen Namen wählen, der visionärer oder technischer klingt und international einsetzbar ist und den Fokus nicht auf Bodenständigkeit und Tradition legen.
- Persönliche Namen können eine starke persönliche Verbindung zur Kanzlei schaffen, und werden daher traditionell auch gerne eingesetzt.
Aber dies kann auch problematisch werden, wenn die betreffende Person aus der Kanzlei ausscheidet. In diesem Fall ist es meist schwierig, den ausgeschiedenen Namen unter den neuen bzw. bestehenden Partnern weiter zu verwenden. Daher kann es erforderlich sein, den Namen zu ändern. Namensänderungen bergen das Risiko eines Vertrauensverlustes gegenüber Mandanten und eines Verlustes des Wiedererkennungswertes gegenüber Kunden und Konkurrenten. Darüber hinaus muss die bisherige Kanzlei in ihre nach außen gerichtete Kommunikation investieren. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang übrigens das Internet. Hier zieht eine Umbenennung nach Weggang eines Partners oft noch ganz andere Konsequenzen nach sich.
Mit der Einführung einer neuen Domain ergeben sich unter anderem Folgen für das nicht unwichtige Ranking in Suchmaschinen, das man sich gegebenenfalls mühsam durch SEO-Maßnahmen erarbeitet und teuer erkauft hat. Diese Investition kann bei einem Umzug der Domain auf einen neuen Namen komplett vernichtet werden, sofern man hier nicht bestimmte technische Regeln beachtet und die professionelle Beratung von Spezialisten einholt.
Darüber hinaus können Eigennamen den Nachteil mit sich bringen, dass oft die Schreibweise unklar ist: „Ist das bei dem einen Nachnamen jetzt ein „k“ oder doch ein „ck“, mit „h“ oder doch ohne?…“
- Transportiert der Markenname eine Botschaft mit Bezug auf Ihre Arbeitsgebiete wie z.B. „flightright“ oder spricht die Zielgruppen an wie z.B. „Senioren-Recht“ oder „Scheidung in München“, so beinhaltet das Wort alles, was man zum Service sagen muss. Dies hilft Ihren Kunden, Sie als Ansprechpartner für ihre Anliegen zu identifizieren. Allerdings wird im ersten Beispiel das Unternehmen in der Wahrnehmung sicher auf die Beratung bzgl. Fahrgastrechten für Flüge begrenzt. Dies bedingt also weitere Marken, wenn man ähnliches auch für andere Branchen anbieten möchte.
Sie erkennen dadurch aber auch: Sie könnten z.B. für jedes Arbeitsgebiet eine eigene Webseite anlegen und bewerben. Das würde jedenfalls für eine optimale Zielgruppenansprache sorgen. Damit könnten Abteilungen Ihrer Kanzlei jeweils für ihr Gebiet eine eigene Webseite betreiben.
Fazit
Wenn Sie eine Kanzlei gründen oder Ihre bestehende Marke stärken möchten, ist es wichtig, sorgfältig über den Markennamen nachzudenken. Ein starker Markenname kann eine wertvolle Investition sein, die sich auf die Zukunft Ihrer Kanzlei auswirkt und sollte langfristig nutzbar sein.