Am 21. Und 22. November 2019 war es wieder soweit: Salzburg lud zu den beiden jährlichen Fachkonferenzen – der OMX und der SEOkomm. Wie auch schon in den Jahren zuvor gestaltete sich das Programm im 10. Jubiläumsjahr auf 3 Tracks. In Summe konnten Besucher an den zwei Messetagen an über 50 Vorträgen zum Thema Online-Marketing und Suchmaschinenoptimierung (SEO) teilnehmen.

Die Online Marketing Konferenz (OMX) 2019 in Salzburg

Für alle Onliner und Marketer war die OMX der ‚place to be’ schlechthin. In über 25 Vorträgen zu den Themen Social Media, Content Marketing, SEO und SEA sowie insbesondere Facebook und LinkedIn referierten verschiedene Speaker.

Klemens Skibicki: Digitale Transformation

Klemens Skibicki (von PROFSKI GmbH) sprach in seiner Eingangskeynote von der Mentalen Transformation. Seiner Ansicht nach sei es essentiell, eine gemeinsame Basis für das Thema Digitalisierung in Unternehmen zu schaffen. Dies solle gewährleisten, dass alle ein und dasselbe Ziel verfolgen. Er sprach auch darüber, dass die enormen Veränderungen der digitalen Welt allgegenwärtig und nicht aufzuhalten seien. Nichtsdestotrotz kommt es immer noch vor, dass nicht überall gleichermaßen ein Bewusstsein über eben diese Veränderung herrscht – Das gilt es zu ändern!

Die Ergebnisse einer Umfrage seiner Mitarbeiter zum Thema „Was ist Digitale Transformation“ zeigen deutlich, wie heterogen das Verständnis dazu ist. Hier die Resultate:

Das verstehen Mitarbeiter unter „Digitaler Transformation“
24%: Einsatz von Technologien zur Verbesserung von Produktion und Dienstleistungen.
21%: IT Automatisierung, d.h. Automatisierung manueller Prozesse, z.B. Ausfüllen von Formularen.
15%: Entwicklung zu einem papierfreien Büro.
12%: Nutzung von Robotern oder KI.
10%: IT und/oder Daten in der Cloud oder auf mobile Geräte auslagern.
10%: „Ich weiß es nicht.“
5%: Nichts davon.
3%: Einen Werbeauftritt für das Unternehmen erstellen.

Skibicki sagte weiterhin, Technologie sei nicht der Schlüssel zur Lösung aller Probleme, sondern vielmehr das Interesse der Menschen. Der Menschheit ging es immer um Einfachheit und die Senkung der Kosten: So habe die Erfindung der Postkarte vergleichsweise geringe Portkosten sowie der Wegfall eines Umschlags (im Vergleich zum herkömmlichen Brief) mitsich gebracht. Ein Beispiel anhand dessen bewiesen wurde, dass nicht Sicherheit relevant ist, sondern einfache Abwicklung und eine Kostensenkung. Skibicki zeigte anhand einer Abbildung der wertvollsten Plattformen außerdem auf, wie verhältnismäßig schlecht Europa (im Vergleich zu den USA und Asien) aufgestellt ist. Durch große Player wie Apple, Amazon, Facebook, Microsoft und Alphabet beherrscht die USA den Markt, Asien mit Samsung, Alibaba und Tencent liegt auf Rang 2, Europa ist dagegen mit seinem einzigen großen Player SAP weit abgeschlagen. Einen weiteren Punkt, den er aufgreift ist die sog. Juvenoia – Die Angst VOR und gleichzeitig UM die Jugend von heute. Wir seien in so fern gefährdet, in dem Jugendliche zum einen durch die wachsenden technologischen Möglichkeiten immer mehr Kenntnisse und Fähigkeiten entwickeln, von denen wir heute nur träumen können. Zum anderen laufen sie Gefahr im online Leben zu versinken, in den Tiefen von Daten zu ertrinken und durch einen Mangel an Bewegung erkranken.

Ein amüsantes Beispiel wie sich das Alter bzw. gelernte Vorgehensweisen auf unsere Arbeit auswirken, zeigt Skibicki anhand einer Erhebung der Universität Tübingen zum Thema Internetsucht. Die gestellten Fragen zeigen deutlich, wie weit entfernt die Forscher zu aktuellen Entwicklungen und Nutzung digitaler Anwendungen sind. Skibicki sprach in seinem Vortrag weiterhin vom sog. digitalen Reflex und der Bedeutung des Menschen. Eben jenen digitalen Reflex beschreibt Skibicki als den stärksten Faktor für Kaufentscheidungen. Immer mehr Menschen nutzen immer mehr digitale Dienste wie Apps – und zwar zunehmend unbewusst. Dieser Griff zu Apps & Co. in jeder Alltagssituation, gewissermaßen ein „digitaler Reflex“, welcher für Unternehmen sowohl Chancen als auch Risiken bietet. Der Mensch als „Empfehlinstanz“ spielt dabei eine große Rolle. So zählen z.B. Rezensionen zu den wichtigsten Faktoren einer Kaufentscheidung.

Zum Referenten
Name: Klemens Skibicki
Unternehmen: PROFSKI GmbH
Besonderheit: 2004-2019 Professor für Marketing und Marktforschung an der Cologne Business School, Forschungsschwerpunkt: Digitale Transformation. Seit 2015 Digitalbotschafter der Wirtschaftsministeriums NRW.

Britta Behrens: Content Marketing auf LinkedIn

Britta Behrens sprach auf der OMX über Content Marketing auf LinkedIn durch Corporate Influencer und Social Selling. Als Rising Star des Social-Network Himmels bietet LinkedIn laut Behrens das ideale Umfeld für Networking, fachliche Diskussionen und zielgerichtetes Content Marketing. In ihrem Vortrag ging sie dabei der Frage nach, wie LinkedIn in die jeweilige Content-Strategie eines Unternehmens aufgenommen werden kann, welche Formate funktionieren (und welche nicht). Zudem befasste sie sich mit dem Social Selling Index und dessen Einfluss auf den LinkedIn Algorithmus. Brandaktuell widmete sie sich zudem der Frage nach Corporate Influencern und Methoden zur besseren Wahrnehmung eben jener Akteure.

Behrens ist der Meinung, LinkedIn sei die ideale Plattform für Kommunikation von Person zu Person. Firmenseiten seien dagegen nur die Basis relevant, nicht aber für Organic Content. Was auf LinkedIn weiterhin nicht wirklich Thema sei, sei die Veröffentlichung von Artikeln – Auf XING dagegen schon eher wie sie sagt. Was für sie ganz zentral ist, sei die richtige Auswahl der Personen des Netzwerks. Auch rät sie dazu, Gruppen beizutreten, um noch mehr Nutzer zu erreichen und eventuelle Nischen zu bespielen.

Wichtige Profilbestandteile sind für sie neben Portraitbild und Cover-Grafik auch ein Slogan, der einen Networking-Boost bewirken kann. Auch eine Summary, Skills und Empfehlungen, die als Social Proof dienen sollten in jedem Fall im Profil enthalten sein. Auch Rich Media Bausteine sollten vorhanden sein. Diese können laut Behrens maßgeblich zum Content und Lead Management beitragen.

Was laut Behrens in Sachen Content auf LinkedIn zudem wichtig ist, seien Frequenz und Timing des Postings: Am idealsten sei es, 2-3 Mal die Woche Beiträge zu veröffentlichen und zwar genau so, dass in den 60 Minuten nach dem online Stellen genug Antworten und Engagement anderer Nutzer generiert werden können. Diese Zeitspanne sei nämlich insbesondere für den SSI (Social Selling Index) wichtig. Das Ping-Pong Spiel aus Kommentaren der Nutzer sei essentiell, um den SSI zu steigern. Sie weist außerdem darauf hin, dass es auf LinkedIn (im Vergleich zu anderen Social Media Plattformen) nicht wirklich sinnvoll sei, Beiträge zu teilen – Vielmehr sind Interaktionen über Kommentare das A und O.

Zur Referentin
Name: Britta Behrens
Unternehmen: Piwik PRO GmbH (Marketing Managerin)
Besonderheit: Marketing Allrounderin; Fokus auf Content-Strategie und operativer Umsetzung.

Patrick Krebs: Local SEO

Einer der Referenten war auch Patrick Krebs, der einen Vortrag zu Local SEO bei OBI hielt. Dabei ging es primär darum, lokal nicht nur ein gutes Ranking zu erreichen, sondern vielmehr auch geklickt zu werden. Krebs erklärte, anhand welcher Methoden dieses Ziel erreicht werden könne und was lokales SEO überhaupt für einen Zweck hat. In diesem Kontext ging er auch der Frage nach, wie Mitarbeiter direkt in den Prozess eingebunden werden können. Eine seiner Erkenntnissen sind zum einen die Tatsache, dass lokale Sucheinträge- und ergebnisse eine enorme Auswirkung haben. Zum anderen, dass Google myBusiness Profile die optimale Basis bieten, vollständige Einträge jedoch die absolute Pflicht seien. Drittens ist er der Meinung, die Anlage von Abteilungen erhöhe die Chance auf Suchtreffer.

Zum Referenten
Name: Patrick Krebs
Unternehmen: Obi Digital (Technical SEO Manager Online Marketing & Web Analytics)
Besonderheit: 18 Jahre Erfahrung in Sachen Webentwicklung; Brückenbauer zwischen Entwicklern und dem Online Marketing.

Sebastian Vogg: Facebook-Attributionen

Sebastian Vogg referiertezum Thema Facebook-Attribution: Welcher Online-Marketing-Kanal funktioniert am besten? Das Tool der Facebook-Attribution ermöglicht es in erster Linie, die Effizienz der Werbeanzeigen über verschiedene Kanäle, Plattformen, Publisher und Geräte hinweg zu messen. In seinem Vortrag ging er näher darauf ein, weshalb derartige Tools genutzt werden sollten, wie Facebook-Attribution praktisch eingerichtet wird und wie die erhobenen Daten interpretiert werden können.

Eines der Probleme bei der Analyse der Daten sei laut Vogg die Tatsache, dass häufig zu viel Zeit vergehe zwischen der Schaltung und der relevanten Reaktion auf die Werbung. Aus diesem Grund empfahl er in den Einstellungen des Facebook Managers einen Zeitraum von 90 Tagen auszuwählen. Eine weitere Einschränkung sei aus seiner Sicht, dass sich die Nutzung der Tools und die Durchführung signifikanter Analysen erst bei einem hohen Werbebudget lohne. Als Zählgröße nannte er Adspendings von mindestens 30.000€/Monat innerhalb einer Kampagne. Laut ihm lohne es sich nämlich nur dann, ein derartiges Tool zu verwenden, wenn ein hohes Werbevolumen vorliege und es sich um beworbene käufliche Produkte handele. Einer der Vorteile der Facebook-Attribution liegt laut Vogg darin, dass mehrere Kanäle verknüpft werden können.

Zum Referenten
Name: Sebastian Vogg
Unternehmen: Online Marketing Vogg (Inhaber)
Besonderheit: Fokus auf Performance-Advertising, strategisches und operatives Kampagnensetep- und management auf Facebook, Instagram, LinkedIn, SEA, SEO, Content und Webdevelopment; Vogg ist einer der ersten zertifizierten Facebook Marketing Consultants.

Thomas Thaler: Facebook und seine Tools

Dass der Facebook Werbeanzeigenmanager für die meisten die zentrale Schaltfläche schlechthin ist, ist Fakt. Das bestätigt auch Thomas Thaler in seinem Vortrag zum Thema Facebook und seinen Tools. Behandelt wurden dabei diverse Tools des Social Media Riesen, die kostenlos zur Verfügung stehen und Performance Marketing einfacher machen.

Laut Thaler sei eines der Hauptprobleme der Facebook Tools aus dem Business Manager der sog. Ads Manager (Werbeanzeigenmanager) und dessen Konfiguration. Sein Tipp: benutzerdefinierte Spalten einmal anlegen und immer wieder aufs Neue nutzen. Facebook Kampagnen lebten außerdem laut Thaler vom Kampagnenname und der Struktur (wie viele Anzeigen, wann etc.). In Sachen Optimierung des Kampagnenbudgets seien außerdem Filter notwendig, um eine klare Übersicht zu erhalten. Um außerdem aussagekräftige Daten zu Werbekampfangen zu bekommen, sollten Kampagnen, auf denen schon Budget läuft in keinem Fall gelöscht werden – Andernfalls würden Daten zu Reportings fehlen! Er rät, alte Kampagnen durch geeignete Filter einfach auszublenden. Thaler sprach außerdem über die verschiedenen Klickarten. So sollten Nutzer bspw. niemals die Standardeinstellung von Facebook „Klicks alle“ nutzen, da diese tatsächlich all das erfasst, was klickbar ist – Das liefert falsche Ergebnisse in den Reportings. Auch ausgehende Klicks verzerren laut ihm die Wahrheit, da auch eingehende Klicks wichtig sind, um differenzierte Aussagen treffen zu können.

Zum Referenten
Name: Thomas Thaler
Unternehmen: Thaler Enterprises (Inhaber)
Besonderheit: Ausgebildeter Informatiker sowie Bilanzexperte; 20 Jahre Berufserfahrung als Serial Entrepreneur; mittlerweile tätig als Unternehmensberater; bietet Seminare und Workshops zu Social Media Marketing und Big Data an; seit 2015 Dozent für eMarketing an der FH für Management & IT in Innsbruck.

Christian Kroll: Alternative Suchmaschinen

Wie wichtig sind eigentliche alternative Suchmaschinen? Genau diese Frage stellte sich auch Christian Kroll, seinerseits ebenfalls Referent auf der OMX  in Salzburg. In seinem Vortrag sprach er darüber, ob es tatsächlich sinn voll ist, SEO und SEM auch für alternative Suchmaschinen (abgesehen vom Giganten Google) zu betreiben – Ein heikles Thema, zumal Google derzeit einen Marktanteil von 90% im deutschsprachigen Raum innehat. Krolls Vortrag knüpft dabei auch an seinen persönlichen beruflichen Werdegang an: Als Gründer von Ecosia – der größten alternativen Suchmaschine Europas, betrifft ihn das Thema direkt. Kroll griff zudem auf, mit welchen strategischen Risiken Unternehmer rechnen sollten, wenn das Suchmaschinenmarketing (SEM) ausschließlich auf Google ausgerichtet sei.

Zum Referenten
Name: Christian Kroll
Unternehmen: Ecosia GmbH (Gründer & CEO)
Besonderheit: Ecosia ist eine Plattform, die Menschen in Entwicklungsländern helfen soll, etwas gegen den Klimawandel zu tun („Ecosia: die Suchmaschine, die Bäume pflanzt“).

Daniel Schramm: Marketing Automation mit Mautic

Daniel Schramm referierte zum Thema Marketing Automation anhand von Mautic. Er ging dabei der Frage nach, was automatisiertes Marketing überhaupt zu bedeuten hat, wie Unternehmen automatisierte Werbekampagnen starten können und in welchen Bereichen Marketing Automation generell zum Einsatz kommen kann. Schramm berichtete, Marketing Automation könne die Kommunikation zwischen Interessenten und Kunden unterstützen sowie bei der Generierung, Segmentierung und Bewertung von Leads helfen. Zudem sei ideal in Sachen gesamter Kundenbindung. Einsatzgebiete seien laut ihm unter anderem das Social Monitoring. Durch die Open Source Software Mautic seien all diese Aspekte spielerisch einfach zu implementieren. Vorteil von Mautic: 1) Mit wenig Aufwand schnell zur ersten Kampagne; 2) Vereinheitlichung der Marketing-Prozesse sowie einfache Erstellung, Steuerung und Automatisierung durch die Software. Mautic beinhaltet dabei die wesentlichen Marketing-Elemente von Landing-Pages über E-Mail-Marketing-Kampagnen. Kampagnen lassen sich mit Mautic deshalb so einfach erstellen, da Startpunkt, Aktionen, Entscheidungen und Bedingungen allesamt auf einer Oberfläche zusammenlaufen. Zudem gibt es die Möglichkeit, mehrere Kampagnen untereinander zu koppeln.

In 2 Praxisbeispielen gab Schramm einen Einblick in die Automatisierungspraxis. Beim ersten Beispiel ging es eher um die klassischen Abläufe zur Segmentierung, Planung und Umsetzung der Folgemaßnahmen. Im zweiten Fall zeigte Schramm auf, wie es einem lokalen Händler gelang, seine Akquisemaßnahmen erfolgreich auszubauen. Der bestehende Kundenpool wurde genutzt und durch den Einsatz von Webinaren die Chance von potentiellen Verkäufen von 20 Kunden auf 400 Kunden pro Aktion erhöht. Als Ergebnis konnte die Zahl der echten Verkäufe von 12 auf 90 gesteigert werden und die Kosten für die Kommunikation und Umsetzung um 80% gesenkt werden. Der Schlüssel hierzu waren laut Schramm eine klare Konzeption, die über das klassische Denkmuster des Kunden hinausging sowie der Einsatz von Mautic inkl. aller damit verbunden Features wie Newsletter, Webinar etc.

Ein weiterer eindeutiger Vorteil von Mautic ist laut Schramm das bereits erwähnte Social Monitoring: Über die Sozialen Netzwerke können so Personen identifiziert werden, die einen bestimmten Hashtag verwendet haben. Über Marketing Messages können dann wiederum Werbebotschaften direkt an Personen verschickt werden, die eigentlich nicht in der vorhandenen Mailingliste enthalten sind.

Zum Referenten
Name: Daniel Schramm
Unternehmen: RND RedaktionsNetzwerkDeutschland (Head of SEO)
Besonderheit: 15 Jahre Erfahrung in Sachen Online-Marketing; Beratung für KMU sowie Großkonzerne; Kernthema Suchmaschinenoptimierung sowie Social Media, E-Mail Marketing und Podcasts.

Lena Saldern: Data-Driven Marketing

Auch zum Thema Data-Driven Marketing und Umsatz gab es einen Vortrag auf OMX 2019 in Salzburg. Thematisiert wurde dabei die Frage, was Kunden zum Kauf gewisser Produkte/ Leistungen antreibt. Lena Saldern ging in ihrem Vortrag außerdem der Frage nach, welche Daten und aus welchen Quellen den Marketern zur Verfügung stehen und wie eben jene Daten bei der strategischen Kampagnenplanung in Betracht gezogen werden können und sollen. Außerdem ging es darum, geeignete Methoden und Techniken der zentralisierten Verwaltung von Daten zu finden. Der Vortrag eröffnete Besuchern zudem die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der Kampagnenplanung zu erlangen.

Data-Driven Marketing sei laut Saldern deshalb so wichtig, da intensiver Wettbewerb am Markt herrscht und es sich zunehmend schwierig gestaltet, Sichtbarkeit im Internet generieren. Wichtig zu wissen sei auch, dass Kunden einen großen Wert auf Kundenservice legen – Und das ganz gleich auf welchem Kanal. Vor allem auch in Sachen personalisiertem Service, sollten Unternehmen aktiv werden. Jedem Kunden sollte das richtige Produkt angeboten werden und das zur richtigen Zeit, mit der richtigen Kampagne. Salder sagt auch, Kunden wöllten schnell  und einfach das finden, was sie suchen – Eine Tatsache zu der Data-Driven Marketing maßgeblich beitragen könne.

Laut ihr gebe es eine Vielzahl frei zugänglicher, nicht nur für Großunternehmen sondern vor allem auch für kleine Unternehmen. Besonders im Marketing Textdeck sieht sie großes Protenzial, denn derartige Textdecks ermöglichen es, automatisiert Daten zu sammeln und diese in First, Second and Third-party Data einzuteilen. Ohne Tools wie diese müsse nämlich jegliche Datenerhebung manuell von statten gehen. Weiterhin bieten Textdecks die Möglichkeit, die gesammelten Daten auch optimal zu archivieren. Auch Data-Management-Plattformen (wie bspw. Adobe Cloud) seien laut Saldern sinnvoll.

Vor jeder Datenerhebung sollten Marketer ihrer Ansicht nach zunächst eine Bewertungsmatrix erstellen, die Antworten auf Fragen liefert wie: Was brauche ich? Was sind meine Bedürfnisse? Welche Tools kann ich bezahlen? Welche sind in Deutschland überhaupt verfügbar? Vor allem die letzte Frage stelle sich vor den aktuellen Veränderungen in Sachen Datenschutz nicht ganz einfach dar. Ausgehend von der Bewertungsmatrix sei es dann wiederum möglich, ein für sich optimal geeignetes Textdeck auszuwählen. Doch Daten zu Besitzen sei nicht alles, sagt sie. Wichtig sei es, diese auch zu aktivieren, also aktiv für die Planung von Kampagnen zu nutzen. Das geschehe laut ihr auch über Schnittstellen.

E.ON beziehe Daten durch Alles, was in irgendeiner Weise von Außen hineinkommt: Anzeigen, Kampagnen, Mails, alle Pixel und Schnittstellen die installiert sind. Wesentliches Auswertungstool sei hierfür auch Google Analytics. Die Behaviour Daten die das Tool sammelt geben laut Saldern Aufschluss darüber, wer die Nutzer sind, woher sie kommen, wie alt sie sind, welche Devices sie nutzen oder wo sie sich befinden (sog. Geo Daten) etc. Durch diese Verhaltensdaten könnten dann gezielte Kampagnen gestartet werden. Saldern erklärte das Ganze anhand des folgenden Beispiels: Der Anteil des mobilen Traffics einer Webseite betrage 70%. Aus diesen Daten ließen sich direkt Fragen wie „Ist meine Seite optimal aufgebaut für mobile Geräte? Sind alle Unterseiten erreichbar? Wie sieht es mit Ladezeiten aus?“ ableiten.

Zur Referentin
Name: Lena Saldern
Unternehmen: E.ON GmbH (Head of Performance Marketing and Conversion-Optimierung)
Besonderheit: Erfahrungen in Großunternehmen wie BMW, Esprit, Fitness First, NP und Nestlé; Bloggerin in Sachen Lifehacks.

Lars Budde: Facebook Pixel

Lars Budde sprach in seinem Vortrag „Die Power des Facebook Pixels“ unter anderem über die Tatsache, dass Facebook – trotz DSGVO – munter Daten seiner Nutzer teile. Budde begründete dies damit, dass profitables Performance-Advertising OHNE Facebook Pixel kaum möglich sei. In seinem Vortrag ging er außerdem der Frage nach, wie Unternehmer Facebook Pixel einsetzen können und welche Events auf jeder Webseite vertreten sein sollten. Zudem gab er eine Antwort darauf, welche Maßnahmen sich Unternehmer von anderen Unternehmen abschauen könnten.

Der Facebook Pixel arbeite laut Budde ganz simpel: Er identifiziert Nutzer und erfasst dessen Maßnahmen. Aber was dessen Maßnahmen genau sind, wird über Custom und Standard Event definiert. Standard Events sind laut Budde langweilig, denn sie sind laut ihm benutzerdefiniert und klassifizieren Handlungen. Die ergänzen dieses Verhalten dann durch zusätzliche Parameter, also ergänzende Metadaten. Ein Beispiel für ein deratiges Standard Event wäre Purchase. Bei diesem Pixel geht es darum zu untersuchen, welcher Nutzer nur die jeweilige Seite aufgerufen hat, aber kein Produkt in den Warenkorb gelegt hat – Also auch keinen Einkauf getätigt hat. Die Gruppe von Menschen, die lediglich die Seite geklickt hat, aber sonst nicht aktiv wurde, soll dann in einer gezielten Kampagne besser angesprochen werden.

Custom Events sind im Kern benutzerdefiniert, damit kann man ganz spezifische Daten erfassen und für Kampagnen nutzen. Custom Events klassifizieren wie Standard Events laut Budde auch Handlungen, nur wir selbst können diese Handlungen festlegen. Um die Pixel dieser Events einzubauen, müsse zunächst ein Template sowie ein Plugin durch den Entwickler eingebaut werden. Eine super Alternative hierzu besteht für Budde im Google-Tag-Manager. Dieser bietet die Möglichkeit, sehr einfach weitere Informatione zu dem was Nutzer auf der Seite machen zu integrieren. Hilfreiche weitere Tools seien der Facebook Pixel Helper sowie Facebook Analytics (liefert einen Abgleich der Daten) und der Event Debugger (liefert eine Fehleranalyse).

Auf jeder Unterseite solle laut Budde ein Basis Code vorhanden sein, der dann wiederum um spezifische Event Codes ergänzt werden könne. In der Praxis sieht das Ganze wie folgt aus: Welches Verhalten macht einen Kaufabschluss wahrscheinlicher? Kaufen Kunden eher, wenn sie zuvor Rezensionen gelesen haben? Ja! Nun stelle sich nach Budde weiterhin die Frage, welche Informationen man den Besuchern durch ihr individuelles Verhalten online entlocken könne um sie dementsprechend zu klassifizieren. Facebook Pixel könne außerdem dabei helfen Daten darüber zu sammeln, welche Nutzergruppen auf einer Webseite unterwegs sind, welche aktiv sind und wie diese zu identifizieren sind. Dementsprechend könne man auch Werbemaßnahmen anpassen.

Zum Referenten
Name: Lars Budde
Unternehmen: larsbudde.de
Besonderheit: Seit 2 Jahren als selbstständiger Berater aktiv; Fokus auf Facebook-Advertising und E-Commerce.

Bastian Grimm: Relaunch und Migration von Daten

Erfolgreich eine Seite relaunchen? Wie das geht? Das erklärte Bastian Grimm in seinem Vortrag auf der OMX. Er ging dabei auf Themen ein wie: Änderung der URL, Wechsel des Hosting-Providers/ der Domain oder Überarbeitung der Templates. Grimm sprach dabei auch über mögliche Gefahren und Risiken sowie Planbarkeit und Risikomanagement.

Migration von Daten sei laut Grimm immer mit vielerlei organisatorischen und technischen Herausforderungen verbunden. Früher hätte er Unternehmen dazu geraten, möglichst viel auf einmal und möglichst schnell zu übertragen – Diese Ansicht vertrete er heute nicht mehr, denn es gestaltete sich zunehmend schwierig, bereits implementierte Bausteine im Nachhinein erneut zu verändern – Insbesondere dann, wenn etwas schief gehen sollte und plötzlich vorne und hinten nichts mehr stimme. Es gehe sehr stark um Details, weshalb Grimm auch eine Checkliste in Sachen Relaunch für die Anwesenden im petto hatte.

Er empfahl außerdem, sich stets ein zweites Augenpaar ins Boot zu holen. Denn es sei immer sehr ärgerlich, kurz vor knapp noch einen Fehler zu finden, der vor dem geplanten Relaunch noch behoben werden sollte. Wichtig sei laut Grimm auch, sich darüber klar zu werden, ob die bei der Migration ersichtlich gewordenen Fehler bereits auf der alten Domain vorhanden waren, oder ob diese im Zuge des Relaunch entstanden sind. Für ihn sei insbesondere die Vorbereitung der Migration von Daten eine Mammutaufgabe, die viel Planung, Struktur und vor allem auch Zeit bedürfe. Strategisch sollte man darüber nachdenken, was man inhaltlich eigentlich übernehmen will und was nicht! Und in was in welchen Schritten migriert werden soll. Bei mehrsprachigen Domains bietet es sich häufig an, das im Kleinen erst einmal zu testen – Denn hier gehe erfahrungsgemäß viel schief. Auch in Richtung Timing sollten Unternehmen sich Gedanken machen.

Die drei wichtigsten Tools in Sachen Relaunch einer Webseite seien 1) die Verwendung eines geeigneten Crawling-Tools, 2) Log-Files und 3) Search-Intelligence Systeme für Rankings.

Zum Referenten
Name: Bastian Grimm
Unternehmen: Peak Ace AG (Director Organic Search)
Besonderheit: 15 Jahre Erfahrung in Sachen Online Marketing; Experte für technisches SEO, Web Performance und large-scale SEO im internationalen Kontext.

Die SEOkomm 2019 in Salzburg: Eindrücke und Berichte

Die diesjährige SEOkomm in Salzburg lockte am 22.11.2019 wieder mit SEO-Spezialisten, Werbemarketing-Profis und Content-Produzenten zahlreiche Besucher und Interessenten nach Salzburg. Auf dem Programm standen diverse Vorträge zum Thema Suchmaschinenoptimierung, Klicks, Traffic, Link-Building und das 2020 in Europa erscheinende bahnbrechende Google Update.

Felix Beilharz: Praktische Tipps in Sachen Social-Media

Felix Beilharz gab in seinem Vortrag den Besuchern 11 frische und vor allem praktische Tipps in Sachen Social-Media. Dabei achtete er wie jedes Jahr darauf, Tipps sowohl für Einsteiger, Fortgeschrittene als auch Profis und Strategen zu präsentieren. Sein Vortrag drehte sich vor allem um die Frage, wie wirkungsvoller Content erstellt werden kann, wie andere Branchen als Inspiration dienen können und welche (kostenlosen) Tools zur Verfügung stehen.

Beilharz gestaltete seinen Vortrag gewohnt humorvoll und brachte neben wertvollen Informationen auch digitale Witze mit. Sein erster Tipp: Selbstironie. Beilharz berichtet, es gebe zahlreiche Trigger für Interaktionen – Menschen teilen und interagieren heutzutage so viel wie nie zuvor. Ein möglicher Trigger laut ihm ist es, selbstironischen Content zu präsentieren – So hebt man sich von anderen ab, bleibt im Gedächtnis.

Beilharz nächster Tipp bezog sich alsdann eher auf die interne Struktur/ den Aufbau des Contents. Seiner Meinung nach sollte man stets darauf achten, zweistufigen Content zu produzieren. Also Content der sowohl B2b (Business to Business) anspricht, als auch in Form von B2C (Business to Customer) vermarktet werden kann.

In Sachen Facebook gab er zudem den Tipp, gezielt Vorlagen des Kanals wie in etwa das Video Creation Kit zu nutzen, um Videos für die Plattform zu produzieren. Weiterhin rät er dazu, produzierten Content so gut wie möglich auf allen genutzten Kanälen zu streuen. Er erklärt dies anhand eines Beispiels mit TikTok (Social Media Kanal auf dem Nutzerkurze Videos mit hinterlegter Musik aufnehmen und teilen können). Produziert man ein TikTok Video, könnte man dies genauso gut nach der Veröffentlichung als GIF abspeichern und dann auf anderen Kanälen wie Facebook oder Twitter teilen. So hole man laut Beilharz das Beste aus dem ohnehin produzierten Content heraus und erreiche maximale Reichweite mit minimalem Aufwand. Ein weiterer Tipp hinsichtlich Facebook betrifft die C2A (also Customer to Administration) Beziehung. Hierbei handelt es sich um die Interaktion zwischen Endverbrauchern und öffentlichen Einrichtungen oder Behörden. Beilharz rät, auch derartige Interaktionen in Facebook-Posts zu integrieren. Dabei sollte im Anzeigenmanager das Ziel (Traffic oder Messenger Beitrag) und die Zielgruppe für den jeweiligen Beitrag ausgewählt werden, die Anzeige online geschaltet werden – und zwar inklusive Buttons!

Auch in Sachen Instagram hatte Beilharz einen praktischen Tipp parat. Um effektiver Insta Stories produzieren zu können, sieht er großes Potenzial im sog. Eye-tracking. Hierbei wird das Blickverhalten der Tester beobachtet – Man geht dabei Fragen nach wie: Wo schaut der Nutzer zuerst hin? Wie lange bleibt sein Fokus auf diesem Punkt? Was nimmt er überhaupt nicht wahr?

Zum Referenten
Name: Felix Beilharz
Unternehmen: felixbeilharz.de
Besonderheit: Diplom-Wirtschaftsjurist; Beschäftigung mit Online Marketing seit 2001; Autor von rund 15 Büchern zum Thema; „Top-Influencer im Online-Marketing“ (laut der Fachzeitschrift w&v); Dozent an der Universität Köln sowie an der Hochschule Würzburg für Online-Marketing und Social Media.

Jens Altmann: Interne Verlinkung und Rankingfaktoren

Je größer und älter ein Projekt/ eine Webseite, desto schwieriger gestaltet es sich, Linkpotenziale zu identifizieren und interne Links zu setzen.  Jens Altmann ging in seinem Vortrag genau diesem Thema der internen Verlinkung nach. Zudem beantwortete er die Frage, wie genau derartige Linkpotenziale erkannt werden können und in wie fern sich die Optimierung von internen Links auf das Ranking in den Suchergebnissen und den Traffic der Seite auswirke.

Zum Referenten
Name: Jens Altmann
Unternehmen: jens-altmann.de & patronius.io (CTO Web Security)
Besonderheit: Externer Berater in Sachen Entwicklung und Konzeption von Softwareprojekten; besonderes Fokus: Sicherheit, Optimierung, Automatisierung und Analyse; Coach und Speaker, bietet außerdem Workshops an.

Kai Spriestersbach: Der neue Googlebot BERT

Auch BERTology – Das größte Google Update seit fünf Jahren – stand auf dem Programm. Kai Spriestersbach ging in seinem Vortrag der Frage nach, was BERT eigentlich ist und wie es funktioniert. Der Algorithmus BERT ist bereits seit einiger Zeit im englischsprachigen Raum aktiv  und hat sich seither auf ca. 10% aller Suchanfragen ausgewirkt. Auch auf die Frage, wie sich BERT nun auf die SEO auswirken wird, gab Spriestersbach eine Antwort. Zudem erklärte er, mit welchen Instrumenten des Online-Marketing auf BERT Einfluss genommen werden kann bzw. in wie weit für den neuen Google Algorithmus optimiert werden kann.

Zum Referenten
Name: Kai Spriestersbach
Unternehmen: SEARCH ONE (Inhaber) & eology GmbH (Partner)
Besonderheit: 15 Jahre Erfahrung im Bereich des Online-Marketing und Webentwicklung sowie Spezialisierung auf strategische Beratung und nutzerzentrierte sowie technische Suchmaschinenoptimierung.

Sebastian Erlhofer: Data-Driven SEO mit einem SEO Data Warehouse

So referierte Sebastian Erlhofer über das Thema Besseres Data-Driven SEO mit einem SEO Data Warehouse. In seinem Vortrag ging er der Frage nach, was Data-Driven SEO überhaupt ist, wie SEO Data Warehouse funktioniert und wie Webseiten damit optimiert werden können.

Zum Referenten
Name: Sebastian Erlhofer
Unternehmen: mindshape GmbH (Gründer)
Besonderheit: Fokus auf Suchmaschinenoptimierung; Kombination aus strategischer datenbasierter Optimierung und gezielten Onpage-Lösungen; Steckenpferd: TYPO3; Bestseller-Autor: „Suchmaschinen-Optimierung“ sowie „Website-Konzeption und Relaunch“.

Bastian Grimm: Technical SEO Testing

Auch in Sachen Technical SEO Testing gab es einen Vortrag auf der SEOkomm. Bastian Grimm berichtete aus dem Peak Ace Testlabor, das unter anderem der Frage nachging, ob und in wie fern versteckte Inhalte via CSS oder JS, Tab-Switches oder „Read-More“ Buttons problematisch sind. Außerdem wurde näher auf die Arbeitsweise von Google eingegangen, insbesondere im Hinblick auf den Umgang von Google mit gerenderten Inhalten im Gesamtkontext einer Seite. Grimm sprach außerdem über den (neuen) Googlebot und darüber, weshalb die Suchmaschine jede URL über die Google Search Console (GSC) 2x aufruft.

Zum Referenten
Name: Bastian Grimm
Unternehmen: Peak Ace AG (Director Organic Search)
Besonderheit: 15 Jahre Erfahrung in Sachen Online Marketing; Experte für technisches SEO, Web Performance und large-scale SEO im internationalen Kontext.