Candidate experience

Personal- und Fachkräftemangel sind ein lang bekanntes Problem. Umso wichtiger wird es 2022 deshalb sein, dem klassischen Recruiting den Rücken zu kehren, mit dem Trend zu gehen und auf alternative Methoden der Personalakquise umzusteigen. Wichtiges Schlagwort dabei: Die Candidate Experience, die bspw. bei Digital Easy Access Recruiting, Speeddating-Recruiting oder bei dem Team-Recruiting im Fokus steht. Je mehr sich Arbeitgeber an den Bedürfnissen und Erwartungen der Bewerber orientieren, desto erfolgreicher gewinnen sie Mitarbeiter.

Digital Easy Access Recruiting (DEAR)

Zahlreiche Unternehmen und Brands setzen bereits seit geraumer Zeit auf die Vermarktung auf den Sozialen Netzwerken. Der wohl größte Vorteil ist dabei die im Vergleich zu anderen Vermarktungskanälen deutlich höhere Reichweite – das zahlt sich auch beim Recruiting aus. Denn der Stellenmarkt ist heutzutage digitaler als je zuvor. Jobsuchende gehen nicht mehr den klassischen Weg und stöbern durch Lokalzeitungen, vielmehr sind sie fast non-stop auf den Sozialen Netzwerken unterwegs. Das Digital Easy Access Recruiting ist eine neue Methode der Personalakquise, die genau hier ansetzt. Über prägnante, kurz gehaltene Stellenanzeigen, gepaart mit einem 60-sekündigen Fragebogen können sich Bewerber innerhalb weniger Minuten auf eine offene Stelle bewerben – ein Faktor, der voll und ganz im Zeichen unserer schnelllebigen Welt steht und damit ideal die Bedürfnisse der Menschen erfüllt.

Auf der einen Seite wird durch das Implementieren einfacher, zeitsparender Bewerbungsprozesse wie DEAR den Bewerbern die erste Hürde genommen, sich ohne Lebenslauf oder ausführliches Anschreiben zu bewerben. Andererseits ersparen sich Arbeitgeber hierdurch Zeit und Aufwand, die umfassenden Bewerbungsunterlagen der unterschiedlichen Kandidaten zu sichten. Gleichzeitig eröffnet der einfache Bewerbungsprozess mit DEAR einen ganz neuen Kandidantenkreis – denn dadurch, dass es nur eines Klicks bedarfs, bewerben sich erfahrungsgemäß auch Personen, die eigentlich gar nicht aktiv auf Jobsuche sind.

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Speeddating-Recruiting

Sind einmal Bewerber gefunden, geht es in die heiße Phase: Aus der Menge an Kandidaten muss nun die oder denjenigen herausgefiltert werden, der sich am besten für die Stelle eignet. Eine Möglichkeit dies zu tun, besteht im sog. Speeddating-Recruiting. Ähnlich wie beim Speed-Dating, dessen Ziel es ist, innerhalb weniger Minuten herauszufinden, ob vor einem vielleicht gerade der Partner fürs Leben sitzt, geht es beim Speeddating-Recruiting darum, innerhalb kurzer Zeit das berufliche Pendant zum Lebenspartner zu finden – den idealen Kandidaten für den offenen Posten.

Diese Form des Recruiting genießt in den Sphären der HR jüngst aus den folgenden Gründen besonders Beliebtheit: Neben der offensichtlichen Zeitersparnis für alle Beteiligten besticht das Speeddating-Recruiting auch durch seine Unvoreingenommenheit – denn die Arbeitgeber oder Recruiter wissen zum Zeitpunkt des ‚Jobdates‘ praktisch nichts über den Kandidaten, lediglich dass er Interesse an der ausgeschriebenen Stelle hat. Das hat zur Folge, dass die Recruiter nicht nur mit einem ‚freien mindset‘ an die Gespräche herangehen, sondern vielmehr, dass auch Bewerber eine Chance erhalten, die im klassischen Bewerbungsprozess aus verschiedenen Gründen bereits aussortiert worden wären.

Team-Recruiting

Auch das Team-Recruiting ist eine gern genommene Methode, potenzielle Kandidaten für eine Stelle zu sichten. Im Gegensatz zum Speeddating-Recruiting werden die Bewerbungsgespräche jedoch nicht vom Arbeitgeber oder der Personalabteilung geführt, sondern von dem Team, für das ein neuer Mitarbeiter gesucht wird.

Die Auslagerung der Bewerbersichtung soll so eine optimale Besetzung gewährleisten und Fehlbesetzungen und Fluktuation vermeiden. Das Konzept leuchtet ein: Je besser ein Mitarbeiter sich in das bestehende Team integriert, desto zufriedener ist nicht nur er und sein Team, sondern auch sein Arbeitgeber – und das ist nur dann der Fall, wenn die Chemie zwischen Kandidat und Team stimmt.

New Work

Mit New Work Ansatz hielten bereits 2021 moderne und flexible Formen der Arbeit sowie der Arbeitsorganisation Einzug in Unternehmen. Neben Remote-Working sind auch die flexible Arbeitszeitgestaltung, flache Hierarchien, agile Unternehmensprozesse sowie die Förderung der Individualität der Mitarbeiter wichtige Bestandteile der New Work Kultur im Jahr 2022. Arbeitnehmer der nächsten Generation möchten heute mehr denn je Freiheiten, ihren Arbeitsalltag zu gestalten. Und das hat auch Vorteile für die Arbeitgeber: Je zufriedener ein Mitarbeiter, desto produktiver ist er. Klingt einfach, ist aber für viele Arbeitgeber nicht immer leicht umzusetzen, denn hier bedarf es eines vollkommen neuen Mindsets.

New Work, das im Grunde Teil der Arbeitswelt 4.0 ist, bietet Unternehmen dabei zahlreiche Chancen. Einerseits werden durch die Digitalisierung Arbeitsabläufe vereinfacht und automatisiert, wodurch Arbeitszeit effektiv genutzt werden kann. Durch neue Arbeitskonzepte können Unternehmen enorme Kosteneinsparung erzielen und ihr Personal strategisch sinnvoller einsetzen.

Employee Wellbeing

Eine gute Work-Life-Balance, Stressmanagement sowie unterschiedlichste Präventionsmaßnahmen sind auch im Jahr 2022 nicht aus dem Personalmanagement wegzudenken – im Gegenteil, ganz im Sinne von „make the office a better place“ scheint es vor den gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen und der nach wie vor anhaltenden Pandemie besonders wichtig zu sein, das Employee Wellbeing zu sichern. Glückliche und zufriedene Mitarbeiter arbeiten besser, sind kreativer, engagieren sich mehr und wechseln weniger häufig den Job. Das belegen zahlreiche Studien.

Um sich als Arbeitgeber einen Eindruck der gegenwärtigen Mitarbeiterwohlbefindens zu machen, können im Wesentlichen 5 Kennziffern zu Rate gezogen werden: Neben Mitarbeiterfeedback und Ratings kann auch das Produktivitätslevel, die Anzahl der Krankheitstage sowie Überstunden und die Fluktuationsrate einen Einblick in die Zufriedenheit der Arbeitnehmer geben. Je nach Ergebnis können dann gezielte Maßnahmen ergriffen werden, die das Arbeitsklima langfristig verbessern, so Mitarbeiter binden und auch für künftige potenzielle Mitarbeiter zum Magneten werden.

Fazit

Wie die Trends zeigen, verschiebt sich der Fokus der Arbeitswelt auch im Jahr 2022 erneut zugunsten der Arbeitnehmer. Gerade im Zeichen wachsender Fluktuation bei gleichzeitig dramatischem Personalmangel sind Arbeitgeber heute mehr denn je gefragt, ihre Strategie pro Candidate auszurichten – das beginnt bereits mit der Gestaltung schlanker Bewerbungsprozesse nach DEAR.